Auch in den 60er Jahren führte das Kino noch einen erbitterten Kampf gegen das Fernsehen. Immer weniger Zuschauer entschlossen sich zu einem Kinobesuch. Aus dieser Not heraus entstanden Blockbuster. Da die Studios mehr Geld in die Produktion von Blockbustern steckten, wurden gerade historische Filme auch viel überzeugender. Als Beispiel sei hier der Film „Cleopratra“ aus dem Jahre 1963 genannt.
Hollywood produzierte zu dieser Zeit auch viele Musical-Filme, wie z. B. „My fair Lady“ aus dem Jahre 1964.
Außerdem wagte man sich zunehmend an Literaturverfilmungen, wie z. B. die Verfilmung des Romans „Doctor Zhivago (Doktor Schiwago)“ aus dem Jahre 1965.
Filme tauchten außerdem tiefer in die Psyche ihrer Figuren ein. Ein Beispiel hierfür ist der Film „Breakfast at Tiffanys (Frühstück bei Tiffany)“ aus dem Jahre 1961. Dieser Film ist auch ein gutes Beispiel für eine weitere Entwicklung: Frauenrollen wurden endlich komplexer.
In den 60er Jahren startete 1962 mit dem ersten James Bond Film „James Bond – 007 jagt Dr. No“ eine der erfolgreichsten Filmreihen. Damals mit Sean Connery als erstem Bond.
Für die Filmmusik verwendete man ab den 60er Jahren neben Orchestermusik auch bekannte Titel aus der Popmusik (z. B. im Film „The Graduate/Die Reifeprüfung„) sowie Rockmusik (z. B. im Film „Easy Rider“). Außerdem setzte man vermehrt auf Titelmelodien, wie z. B. „Moon River“ in „Breakfast at Tiffanys (Frühstück bei Tiffany)„.
Italo-Western
Der Italo-Western enstand in den 60er Jahren als die Mehrzahl der Western italienische Produktionen waren (besonders bekannt sind die von Sergio Leone, z. B. seine Dollar-Trilogie). Interessant ist, dass die Western zunächst dem klassischen Western entsprachen, doch nach und nach den Western selbstironisch persiflierten.
Thema Rassismus in Hollywood
Gerade in den USA setzte sich in dieser Zeit auch die Filmwelt zunehmend mit dem Thema Rassismus gegenüber der afroamerikanischen Bevölkerung auseinander. Aus diesem Grund wurde z. B. 1962 der Roman „To Kill a Mockingbird (Wer die Nachtigall stört)“ verfilmt. 1964 wurde außerdem mit Sidney Poitier für seine Rolle im Film „Lilies of the Field (Lilien auf dem Felde)“ zum ersten Mal ein afroamerikanischer Schauspieler mit einem Oscar® für die Beste Hauptrolle ausgezeichnet.
Bedeutende Filmemacher aus dieser Zeit (Auswahl):
- Mel Brooks
- Sergio Leone
- Roman Polanski
Bedeutende Schauspieler aus dieser Zeit (Auswahl):
- Peter O’Tool
- Audrey Hepburn
- Elizabeth Taylor
- Stece McQueen
- Sean Connery
- Clint Eastwood
Filmmusikkomponisten aus dieser Zeit (Auswahl):
- Henry Mancini (z. B. Breakfast at Tiffanys, The pink Panther)
- John Barry (z. B. die James Bond Filme dieser Zeit)
- Bernard Hermann (z. B. Psycho, Marnie)
- Ennio Morricone ( z. B. Für eine handvoll Dollar, Zwei glorreiche Halunken, Spiel mir das Lied vom Tod)
- Alex North (z. B. Spartacus, Cleopatra)
Quellen:
- Dokumentation „The Movies – Die Geschichte Hollywoods“, USA 2019, (produziert u.a. von Tom Hanks für CNN)
- Dokumentation „Making Waves: The Art of Cinematic Sound“, USA 2019, (produziert für arte)
Filme der 60er Jahre:
- The Birds (Die Vögel)
- Breakfast at Tiffany’s (Frühstück bei Tiffany)
- Cool Hand Luke (Der Unbeugsame)
- Easy Rider
- A Fistful of Dollars (Für eine handvoll Dollar)
- For a few Dollars more (Für ein paar Dollar mehr)
- The Good, the Bad and the Ugly (Zwei glorreiche Halunken)
- The Graduate (Die Reifeprüfung)
- James Bond – 007 jagt Dr. No
- James Bond 007 – Goldfinger
- To Kill a Mockingbird (Wer die Nachtigall stört)
- Lawrence of Arabia (Lawrence von Arabien)
- The Magnificent Seven (Die glorreichen Sieben)
- Night of the Living Dead (Die Nacht der lebenden Toten)
- Once Upon a Time in the West (Spiel mir das Lied vom Tod)
- Psycho
- Rosemary’s Baby (Rosemaries Baby)
- Who’s Afraid of Virginia Woolf? (Wer hat Angst vor Virgina Woolf?)