In den 30er Jahren begann das „Golden Age“ in Hollywood.
Die Universal Studios konnten sich in den 30er Jahren noch keine großen Stars leisten und drehten deswegen zunächst viele Horrorfilme, die auch ohne bekannte Schauspieler großen Anklang fanden. So entstanden beispielsweise Filme wie „Dracula“, „Frankenstein“ sowie „King Kong“.
Mit den Horrorfilmen kam dann auch die Technik des „Stop-Motion“. Dabei werden viele Bilder mit leichten Veränderungen von Bild zu Bild in möglichst kurzen Zeitabständen hintereinander gezeigt. So entsteht die Illusion einer Bewegung.
In den 30er Jahren waren außerdem so genannte „Screwball-Komödien“ sehr beliebt. Screwball ist eigentlich ein englischer Slang-Ausdruck, für eine Person mit eigenartigen bzw. skurrilen Angewohnheiten.
In dieser Zeit gab es auch die ersten Kinofilme in Farbe (Technicolorverfahren), beispielsweise Disneys „Schneewitchen“ und „The Wizard of Oz (Der Zauberer von Oz)“.
Man begann außerdem Filme, wie beispielsweise „Queen Christina“, „M“ oder „Frankenstein“, vermehrt in sogenannten „Sound Satges“ zu drehen, d. h. in schalldichtes Studios, die beispielsweise störende Außengeräusche ausschlossen.
Auch Soundeffekte wurden erstmals als Tonspur extra aufgenommen, wie beispielsweise beim Film „All Quiet on the West Front (Im Westen nichts Neues)“ oder bei „King Kong“. Das Gebrüll von letzterem besteht übrigens aus verschiedenem Raubtiergebrüll, was gleichzeitig, teilweise auch mit halber Geschwindigkeit oder rückwärts abgespielt wurde. Man begann außerdem Soundbibliotheken mit verschiedensten Gerräuschen anzulegen.
Neben Aufnahmen aus der Natur, wurden Soundeffekte auch vermehrt in so genannten Foley-Studios extra erzeugt. Pionier dieser Technik war Jack Donovan Foley, weswegen Geräuschemacher auch heute noch Foley-Artists genannt werden.
Interessant ist, dass es zu dieser Zeit auch viele Regisseurinnen gab (ca. 50 % waren weiblich), was sich in späteren Jahrzehnten wieder änderte. Es waren damals außerdem Frauenrollen, die Filme vor allem erfolgreich machten. Ca. 70 % der Zuschauer in den Kinos waren tatsächlich Frauen.
Monumentalfilme
Durch den zunehmenden Erfolg von Filmen in Kinos, konnten die Studios nun auch mehr Geld für die Produktionen ihrer Filme ausgeben. So entstanden die Monumentalfilme. Sie wurden viel aufwendiger produziert: man drehte beispielsweise Massenszenen mit vielen Statisten und verwendete nun aufwendige Kulissen. Als Beispiel sei hier der Film „Gone with the wind (Vom Winde verweht)“ aus dem Jahre 1939 genannt.
Das weiße Hollywood
Hauptrollen wurden damals vor allem von weißen Schauspielern besetzt. Afroamerikanische Schauspieler wurden, wenn überhaupt gecastet, für sehr stereotype Rollen besetzt, beispielsweise afroamerikanische Schauspielerinnen oft als Nannys. Die bekannteste Schauspielerin, auf die das zutraf war Hattie McDaniel. Sie wurde 1939 als erste afroamerikanische Schauspielerin mit einem Oscar® als Beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.
Filmstudios die in den 30er Jahren gegründet wurden:
Bedeutende Filmemacher aus dieser Zeit (Auswahl):
- Alfred Hitchcock
- Frank Capra
Bedeutende Schauspieler aus dieser Zeit (Auswahl):
- Stan Laurel und Oliver Hardy (Dick und Doof)
- Groucho Marx, Chico Marx, Harpo Marx, Zeppo Marx (Die Marx-Brothers)
- Errol Flynn
Filmmusikkomponisten aus dieser Zeit (Auswahl):
- Max Steiner (z. B. King Kong, Gone with the Wind)
Quellen:
- Dokumentation „The Movies – Die Geschichte Hollywoods“, USA 2019, (produziert u.a. von Tom Hanks für CNN)
- Dokumentation „Making Waves: The Art of Cinematic Sound“, USA 2019, (produziert für arte)