Liste wichtiger Begriffe

Beleidigung: Eine Beleidigung ist die Kundgabe eines Werturteils, das nicht bewiesen werden kann, mit der Absicht des Angriffs auf eine Person.[1]

Clickbait: Durch Überschriften oder Teasertexte, die Interesse wecken, sollen möglichst viele Klicks auf die eigene Seite generieren, um höhere Werbeeinnahmen zu erreichen.[2]

DeepFace: DeepFace ist eine App mit der man Gesichter aus Fotos und Videos ausschneiden und auf andere Körper setzen kann.[3]

Deepfake: Deepfakes sind Bild-, Ton- oder Videoaufnahmen, die mithilfe einer KI manipuliert wurden, jedoch täuschend echt wirken.[4] 

Desinformation: Desinformation ist die gezielte Verbreitung von falschen Informationen, um jemanden zu Schaden.[5]

Echokammer: Eine Echokammer ist ein sozialer Raum, in dem fast ausschließlich Menschen mit denselben Ansichten aufeinandertreffen. Es entsteht der falsche Eindruck einer Mehrheitsmeinung anzugehören.[6]

Filterblase: Die Filter innerhalb von Sozialen Netzwerken, sind so eingestellt, dass den Nutzern Inhalte angezeigt werden wie solche, die sie sich bereits angesehen haben. Durch diese Filterung entsteht dann die Filterblase.[7]

Hate Speech: Hate Speech = Hassrede, in der andere Menschen verbal (z. B. rassistisch, fremdenfeindlich, antisemitisch oder sexistisch usw.) angegriffen werden. Oft werden mit Hate Speech Minderheiten und marginalisierte Gruppen angegriffen. Hate Speech findet sich z. B oft in Kommentaren in Sozialen Medien.[8]

Hoax: Hoaxes ist sind Falschmeldungen, die heute hautsächlich über das Internet verbreitet werden.[9]

Mere-Exposure-Effekt: Der Mere-Exposure-Effekt besagt, dass das immer öfter mit Inhalten konfrontiert werden dazu führt, diese Inhalte zunehmend positiver zu bewerten. Fake News werden deswegen, je öfter sie wahrgenommen werden, deshalb immer mehr als Wahrheit angenommen.[10]

Netzdurchsetzungsgesetz: Ziel des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes ist es Hasskriminalität, Fake News und strafbare Inhalte auf sozialen Netzwerken wirksam zu bekämpfen. Deshalb beinhaltet es u. a. Standards für ein Beschwerdemanagement innerhalb von sozialen Netzwerken, sowie die Stärkung der Rechte der Nutzerinnen und Nutzer.[11]

Poor Journalism: Poor Journalism beschreiben in der Regel nicht intendierte Falschinformationen, die aufgrund journalistischer Fehler entstanden sind.[12]

Propaganda: Propaganda ist der intendierte Versuch einer gezielten Beeinflussung von Menschen, die deren Denken, Fühlen und Handeln betreffen kann.[13]

Satire: Satire ist die Überspitzung von Inhalten als Mittel für eine Gesellschaftskritik.[14]

Social Bots: Bots sind Computerprogramme, die ohne menschliches Zutun automatisiert im Internet agieren können. Social Bots arbeiten in Sozialen Netzwerken und werden z. B. dazu genutzt Postings zu teilen, zu liken oder zu kommentieren.[15]

Üble Nachrede: Üble Nachrede ist eine Behauptung eines Sachverhalts, der nicht bewiesen werden kann, der verbreitet wird, um eine Person in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen.[16]

Verleumdung: Verleumdung ist die Behauptung einer nachweisbar unwahren Tatsache, die verbreitet wird, um eine Person in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen.[17]

Verschwörungstheorie: Eine Verschwörungstheorie enthält Vermutungen und Überlegungen zu einem Sachverhalt und vermischt dabei Realität und erfundene Fakten miteinander.[18]

Volksverhetzung: Volksverhetzung ist die Aufstachelung zu Hass oder Gewalt sowie gegen einen Teil der Bevölkerung aufgrund ihrer nationalen, religiösen oder ethnischen Herkunft sowie deren Beschimpfung oder Verleumdung.[19]

Zeitungsente: Eine Zeitungsente ist eine versehentlich falsche Meldung, die in der Regel zu einem späteren Zeitpunkt korrigiert wird.[20]


Quellen:

[1] § 185 StGB

[2] https://www.schau-hin.info/grundlagen/was-sind-eigentlich-fake-news

[3] https://play.google.com/store/apps/details?id=com.feraset.swap&hl=de_AT&gl=US

[4] https://www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/werkstatt/542670/deepfakes-wenn-man-augen-und-ohren-nicht-mehr-trauen-kann/

[5] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/medienkompetenz-355/539986/fake-news-misinformation-desinformation/

[6] https://www.bundestag.de/resource/blob/898208/396d70db93fbc68bca40726b4d5308db/WD-10-007-22-pdf-data.pdf

[7] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-in-einfacher-sprache/303050/filterblase/

[8] https://www.bmfsfj.de/resource/blob/201630/56d813aca9379d684ffa5c1165d11f73/hass-im-netz-was-wir-tun-koennen-und-wo-die-meinungsfreiheit-endet-data.pdf

[9] https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Cyber-Sicherheitslage/Methoden-der-Cyber-Kriminalitaet/Spam-Phishing-Co/Hoax-Falschmeldung/ hoax- falschmeldung_node.html                                  

[10] https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/mere-exposure-effekt/9583

[11] https://www.bmj.de/DE/themen/digitales/digitale_kommunikation/netz_dg/netz_dg_artikel.html

[12] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/medienkompetenz-355/539986/fake-news-misinformation- desinformation/

[13] https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/krieg-in-den-medien/130697/was-ist-propaganda/

[14] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/medienkompetenz-355/539986/fake-news-misinformation- desinformation/

[15] https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Onlinekommunikation/Soziale-Netzwerke/Sichere-Verwendung/Exkurs-bots/social-bots.html

[16] § 186 StGB

[17] § 187 StGB

[18] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-in-einfacher-sprache/312781/verschwoerungstheorien/

[19] § 130 StGB

[20] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/medienkompetenz-355/539986/fake-news-misinformation- desinformation/

Was man selbst gegen Fake News tun kann

  • Inhalte kritisch hinterfragen
  • Wer ist Urheber?
  • Was ist die Intention?

Wenn Intention hohe Klickzahlen (Clickbait) zu sein scheint, könnte es  sich um Fake News handeln!

  • wenn Fachleute im Inhalt genannt werden, diese überprüfen
  • Passen Datum und Inhalt zusammen?

Quellen überprüfen

  •  Internetquellen: Gibt es ein Impressum?

Gibt es keine Quelle oder ist die Quelle anonym, könnte sich um Fake News handeln! Auch in Messengern nach Quellen fragen!

  • mit verschiedenen seriösen Quellen vergleichen

Faktenchecks nutzen

Erst dann: liken und/oder weiter verbreiten!

  • Gefundene Fake News an Faktencheck-Websites melden!
  • Verwandte, Bekannte und Freunde aufklären!

Was gegen Fake News getan wird

Rechtliche Seite

Gesetz zur Verbesserung der Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken = Netzdurchsetzungsgesetz (NetzDG)[1]
  • verpflichtet Plattformen wie Facebook dazu in Deutschland eine Rechtschutzstelle einzurichten, an die sich Betroffene wenden können
  • innerhalb von 24 Stunden müssen Soziale Netzwerke auf Beschwerden reagieren und eindeutig rechtswidrige Inhalte löschen
  • Ende Juni 2017 verabschiedet
  • trat Anfang 2018 in Kraft

[1] https://www.gesetze-im-internet.de/netzdg/BJNR335210017.html

Digital Services Act[2]
  • Verhaltenskodex
  • Plattformbetreiber sollen verhindern, dass mit Desinformation Geld verdient wird
  • mehr Möglichkeiten schaffen, irreführende oder falsche Inhalte zu melden

Das Auswertige Amt

Das Auswärtige Amt (AA) fokussiert sich auf Desinformation als gezieltes Mittel fremder Staaten.[2]

Das Bundesinnenministerium

Das Bundesinnenministerium (BMI) koordiniert den Umgang mit hybriden Bedrohungen. Hybride Bedrohungen umfassen zum Beispiel die Manipulation der öffentlichen Meinung durch online verbreitete Desinformation und Propaganda, aber auch andere Formen der illegitimen Einflussnahme durch fremde Staaten.[2]

Das Bundesamt für Verfassungsschutz

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) sammelt und wertet Informationen aus, sofern es eine Bedrohung unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung gibt. Dazu gehören auch Cyberoperationen oder Propagandaaktivitäten anderer Staaten.[2]

[2] https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/umgang-mit-desinformation/umgang-mit-desinformation-1905340 

Faktenchecks

Es gibt diverse Internetseiten, auf denen Nachrichten überprüft werden können, wie z. B:

Facebook

Das deutsche Recherchebüro Correctiv hilft Facebook dabei Fake News richtig zu stellen. Gemeldete und geprüfte Fake News werden zwar nicht gelöscht, aber mit einem Warnhinweis sowie einem Verweis auf einen Text mit gegenübergestellten Fakten versehen. [3]

[3] https://correctiv.org/faktencheck/ueber-uns/2018/12/17/ueber-die-kooperation-zwischen-correctiv-faktencheck-und-facebook/

Aufklärung und Bildung gegen Fake News

Verschiedene Institutionen und politische Akteure haben es sich zur Aufgabe gemacht, für Fake News zu sensibilisieren bzw. über diese aufzuklären. Beispielhaft seien genannt:

  • die gemeinsame Initiative „Schau hin!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der ARD, des ZDF und der AOK
  • „klicksafe“, das deutsche Awareness Centre im Digital Europe Programm der Europäischen Union
  • das Bundesministerium für Forschung und Bildung, z. B. in der Informationsbroschüre „Forschung gegen Fake News“
  • die Bundesregierung mit ihrem Schwerpunkt auf ihrer Internetpräsenz „Umgang mit Desinformation“
  • die Bundeszentrale für Politische Bildung

Versuch der Einflussnahme auf Wahlen

Fake News können einzelne Wahlentscheidungen beeinflussen, indem sie z. B. politische Gegner diskreditieren. Aber auch das Vertrauen insgesamt in die Politik kann durch Falschbehauptungen gemindert werden.

Negative Falschbehauptungen über die Regierung auf sozialen Medien können das politische Vertrauen in die Regierung und die politische Unterstützung der Bürger vermindern, was dann wiederum Einfluss auf die Wahlentscheidung haben kann oder auf die Entscheidung, überhaupt wählen zu gehen. So hatten z. B. irreführende Behauptungen zur europäischen Geflüchtetensituation die Wahlchancen von Marie Le Pen nachweislich erhöht (Zimmermann & Kohring, 2020, S. 32).

Die US-Wahlen 2016

In den letzten drei Monaten vor der Wahl ließ sich ein signifikanter Anstieg von Fake News feststellen. 30 Mio. Mal wurden Trump favorisierende Fake News und 7,6 Mio. Mal Pro Clinton Fake News in Sozialen Netzwerken geteilt. Pro Trump Fake News wurden sowohl von Donald Trumps Digitalwahlkampfgruppe sowie von Trump-Unterstützern viral verbreitet. Trump selbst hat auf der Basis von Fake News außerdem während des Wahlkampfs Verschwörungstheorien entwickelt und diese bei öffentlichen Auftritten in Umlauf gebracht. Wähler erinnerten sich, vielleicht auch aufgrund der Häufigkeit, eher an Pro Trump Fake News und glaubten diesen auch eher, als Pro Clinton Fake News. Daher ist auch davon auszugehen, dass Pro-Clinton-Wähler mit einer höheren Wahrscheinlichkeit dahingehend beeinflusst wurden ihre Stimme doch Trump zu geben. All das konnten Hunt Allcott und Matthew Gentzkow in einer Studie feststellen und belegen. Doch eine direkte Wirkung der Fake News auf die Entscheidung der Wahl war nicht eindeutig nachzuweisen. Interessant ist aber auch, dass 72 % von 3000 befragten US-Bürgern Fake News nicht als solche erkennen konnten (Schmid et al., 2018, S. 77-81).

Die Bundestagswahl 2017

Versuche der Einflussnahme auf die Bundestagswahl 2017 gab es sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene (Schmid et al., 2018, S. 82).

National: Fake News erschienen auf Online-Portalen von Parteien, z. B. auf denen der AfD (Schmid et al., 2018, S. 82). Der Glaube an die Wahrheit dieser Fake News entfremdete konservative Wähler von CDU/CSU und führte teilweise zur Wahl der AfD (Zimmermann & Kohring, 2020, S. 33).

International: Der Chefredakteur der russischen Nachrichtenagentur „News-Front“ Konstantin Knyrik verbreitete beispielsweise Fake News in Deutschland, um Deutsche zu verunsichern und die Bundestagswahl zu manipulieren. Der „Fall Lisa“, eine Falschmeldung aus Russland, dass eine Gruppe von Südländern ein russisches Mädchen in Deutschland vergewaltigt habe, führte zu Spannungen zwischen dem russischen und dem deutschen Außenministerium sowie zu Demonstrationen besorgter Bürger (Schmid et al., 2018, S. 83).

Die Fake News kamen besonders aus den Themenfeldern Innere Sicherheit sowie Geflüchtete und Kriminalität. Diese Themen wurden mit Hilfe von Fake News vor allem durch rechtspopulistische Akteure instrumentalisiert (Sängerlaub et al., 2020, S. 235). Fake News, die sich auf das Thema Geflüchtete und Migration bezogen, wurden von AfD-Wählern eher geglaubt als von Wählern anderer Parteien. Fake News sind in rechtspopulistischen Kreisen auch deswegen so erfolgreich, weil z. B. nur 26 % der AfD-Wähler Vertrauen in die klassischen Medien haben, 70 % dagegen haben dieses Vertrauen nicht. Wer ein geringes Medienvertrauen in die klassischen Medien hat, wendet sich eher den sogenannten alternativen Medienangeboten zu oder informiert sich ganz über Social-Media-Kanäle. Diese Menschen werden dort mit einer höheren Dichte von Fake News konfrontiert. Insgesamt halten jedoch 63 % der Deutschen klassische Medien durchaus für glaubwürdig (Sängerlaub et al., 2020, S. 237-239).

Mittlerweile sind Fake News auch im Bereich der klassischen Medien zu finden. Am häufigsten wurden Fake News auf den klassischen Medien Welt.de und Bild.de gefunden (Sängerlaub et al., 2020, S. 236).


Quellen:

  • Sängerlaub, A., Meier, M. & Rühl, W.-D. (2020). „Islamische Grabschparty in Schorndorf!“: Die Bundestagswahl 2017 und das Phänomen „Fake News“. In Hohlfeld, R., Harnischmacher, M., Heinke, E., Lehner, L. S. & Sengl, M. (Hrsg.), Fake News und Desinformation: Heraus-  forderungen für die vernetzte Gesellschaft und die empirische Forschung (1. Auflage, S. 221-241). Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.
  • Schmid, C. E., Stock, L. & Walter, S. (2018). Der strategische Einsatz von Fake News zur Propaganda im Wahlkampf. In Sachs-Hombach, K. & Zywietz, B. (Hrsg.), Fake News,   Hashtags & Social Bots: Neue Methoden populistischer Propaganda (S. 69-90). Springer VS.
  • Zimmermann, F. & Kohring, M. (2020). Aktuelle Desinformation – Definition und Einordung einer gesellschaftlichen Herausforderung. In Hohlfeld, R., Harnischmacher, M., Heinke, E., Lehner, L. S. & Sengl, M. (Hrsg.), Fake News und Desinformation: Herausforderungen für die vernetzte Gesellschaft und die empirische Forschung (1. Auflage, S. 23-37). Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.

Gefahr für Politik und Demokratie

Die Gefahren für Politik und Öffentlichkeit durch Fake News sind vielfältig: Meinungen, Einstellungen und Verhaltensweisen bestimmter Gruppen sollen nach bestimmten politischen Zielsetzungen beeinflusst werden (Jaster & Lanius, 2020, S. 254).

Einzelne Geschichten über kriminelle Geflüchtete oder korrupte Politiker addieren sich z. B. zu einer übergreifenden Wahrheit und verstärken einander (Zywietz, 2018, S. 123). So führen Fake News zu einer Verzerrung der Wahrnehmung (Schmid et al., 2018, S. 71). Oft sind Fake News (volks-)verhetzend, rassistisch und extremistisch (Zywietz, 2018, S. 119). Außerdem enthalten sie sehr häufig Themen, wie gescheiterte Demokratie, korrupte Politiker, lügende Journalisten und kriminelle Ausländer sowie in Deutschland die Ausgrenzung und Diffamierung von (muslimischen) Migranten (Zimmermann & Kohring, 2020, S. 31). Fake News können zu Ausgrenzung und Gewalt anstacheln (Zywietz, 2018, S. 123).

Demokratische Institutionen und Prozesse sollen destabilisiert werden.(Zimmermann & Kohring, 2020, S. 31). Hierbei gibt es drei unterschiedliche Wege: Erstens werden bewusst Inhalte geteilt, die Angst und Verunsicherung schüren. So wurden zum Beispiel durch die AfD erfundene Zahlen angeblicher Vergewaltigungen durch Geflüchtete verbreitet, um die Bevölkerung zu verunsichern und negative Einstellungen gegenüber Geflüchteten hervorzurufen. Zweitens werden die seriösen Institutionen der Erkenntnisbeschaffung bewusst deskreditiert und somit geschwächt. Drittens wird versucht, eine Normverschiebung des politisch Sagbaren zu erreichen (Jaster & Lanius, 2020, S. 258-259).


Quellen:

  • Jaster, R. & Lanius, D. (2020). Schlechte Nachrichten: „Fake News“ in Politik und Öffentlichkeit. In     Hohlfeld, R., Harnischmacher, M., Heinke, E., Lehner, L. S. & Sengl, M. (Hrsg.), Fake News und Desinformation: Herausforderungen für die vernetzte Gesellschaft und die empirische      Forschung (1. Auflage, S. 245-262). Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.
  • Schmid, C. E., Stock, L. & Walter, S. (2018). Der strategische Einsatz von Fake News zur Propaganda im Wahlkampf. In Sachs-Hombach, K. & Zywietz, B. (Hrsg.), Fake News,   Hashtags & Social Bots: Neue Methoden populistischer Propaganda (S. 69-90). Springer VS.
  • Zimmermann, F. & Kohring, M. (2020). Aktuelle Desinformation – Definition und Einordung einer gesellschaftlichen Herausforderung. In Hohlfeld, R., Harnischmacher, M., Heinke, E., Lehner, L. S. & Sengl, M. (Hrsg.), Fake News und Desinformation: Herausforderungen für die vernetzte Gesellschaft und die empirische Forschung (1. Auflage, S. 23-37). Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.
  • Zywietz, B. (2018). F wie Fake News – Phatische Falschmeldungen zwischen Propaganda und Parodie. In Sachs-Hombach, K. & Zywietz, B. (Hrsg.), Fake News, Hashtags & Social Bots: Neue Methoden populistischer Propaganda (S. 97-125). Springer VS.

Echokammern

Echokammern, als soziale Räume, in denen nur Menschen gleicher Meinung aufeinandertreffen, engen die Sicht der Menschengruppe innerhalb dieser Echokammer sehr ein. Sie sind isoliert und kommen immer weniger mit anderen Ansichten, Meinungen und Nachrichten, die vielleicht der eigenen Ansicht wiedersprechen, in Kontakt. So entsteht ein verzerrtes und sehr eingeengtes Weltbild. Das Internet und besonders Soziale Medien, wie Facebook oder X begünstigen diese Echokammern (Jaster & Lanius, 2020, S. 250).

Echokammern erzeugen außerdem einen Teufelskreis (Jaster & Lanius, 2020, S. 250): Das vermehrte Teilen von Fake News erhöht bei vielen die Glaubwürdigkeit, was zu noch exzessiverem Teilen führt, was wiederum die Glaubwürdigkeit erhöht (Hohlfeld, 2020, S. 183). Algorithmen verstärken den Effekt von Echokammern noch zusätzlich (Schmid et al., 2018, S. 76). Als Folge werden Ängste geschürt und es können Proteste ausgelöst werden (Schmid et al., 2018, S. 71).


Quellen:

  • Hohlfeld, R. (2020). Wahr oder falsch? Eine empirische Untersuchung zur Wahrnehmung von „Fake News“ und echten Nachrichten in der politischen Kommunikation. In Hohlfeld, R.,     Harnischmacher, M., Heinke, E., Lehner, L. S. & Sengl, M. (Hrsg.), Fake News und Desinformation: Herausforderungen für die vernetzte Gesellschaft und die empirische Forschung (1. Auflage, S. 179-199). Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.
  • Jaster, R. & Lanius, D. (2020). Schlechte Nachrichten: „Fake News“ in Politik und Öffentlichkeit. In Hohlfeld, R., Harnischmacher, M., Heinke, E., Lehner, L. S. & Sengl, M. (Hrsg.), Fake News und Desinformation: Herausforderungen für die vernetzte Gesellschaft und die empirische      Forschung (1. Auflage, S. 245-262). Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.
  • Schmid, C. E., Stock, L. & Walter, S. (2018). Der strategische Einsatz von Fake News zur Propaganda im Wahlkampf. In Sachs-Hombach, K. & Zywietz, B. (Hrsg.), Fake News,   Hashtags & Social Bots: Neue Methoden populistischer Propaganda (S. 69-90). Springer VS.

Fehlende Gatekeeper-Funktionen

Mit dem Aufkommen Sozialer Medien hat sich die Medienlandschaft gewandelt: Jeder Medienkonsument kann gleichzeitig und unkompliziert auch zum Medienproduzenten werden (Schmid et al., 2018, S. 77). Problematisch ist hierbei, dass für den „Medienproduzenten“ keine journalistische Standards gelten, wie z. B. fundierte Recherchen und Beweisführung, Widerspruchsfreiheit, das Verwenden einer seriösen Quelle, Quellenüberprüfung usw. (Zimmermann & Kohring, 2020, S. 31). Bei Nachrichten, die von seriösen Medienunternehmen verbreitet werden, kann man in der Regel von deren Richtigkeit ausgehen. Bei geteilten Inhalten von Mediennutzern kann davon nicht ausgegangen werden.

Dienen Journalisten einer (seriösen) Zeitungsredaktion als Gatekeeper, die für das Nachweisen der Authentizität sowie den Wahrheitsgehalt einer Nachricht zuständig sind, gibt es diese bei den Sozialen Netzwerken nicht. Nachrichten gelangen nicht über diese Gatekeeper in die Öffentlichkeit, sondern über die Sozialen Netzwerke direkt und ungefiltert sowie ungeprüft (Schmid et al., 2018, S. 77).


Quellen:

  • Schmid, C. E., Stock, L. & Walter, S. (2018). Der strategische Einsatz von Fake News zur Propaganda im Wahlkampf. In Sachs-Hombach, K. & Zywietz, B. (Hrsg.), Fake News,   Hashtags & Social Bots: Neue Methoden populistischer Propaganda (S. 69-90). Springer VS.
  • Zimmermann, F. & Kohring, M. (2020). Aktuelle Desinformation – Definition und Einordung einer gesellschaftlichen Herausforderung. In Hohlfeld, R., Harnischmacher, M., Heinke, E., Lehner, L. S. & Sengl, M. (Hrsg.), Fake News und Desinformation: Herausforderungen für die    vernetzte Gesellschaft und die empirische Forschung (1. Auflage, S. 23-37). Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.

Musik

Whiskey in the Jar

The Black Velvet Band

The Fields of Athenry

A Pair of Brown Eyes

Star of the Country Down

Irish Folk Tunes

Sonstiges

Queen
Frank Sinatra

Missbrauch von Sozialen Medien

Die Urheber von Fake News setzen gezielt auf Empörung und Erregung der Rezipienten mit der Absicht, diese zu manipulieren und zu täuschen (Schmid et al., 2018, S. 71-82).

Besonders häufig werden Soziale Medien wie Facebook oder X genutzt, um Fake News in Umlauf zu bringen (Zimmermann & Kohring, 2020, S. 32), da sie sich über diese exponentiell schnell verbreiten. Problematisch ist dabei, dass für viele die quantitative Häufigkeit des Vorkommens einer Nachricht für deren Wahrheitsanspruch spricht und eine Prüfung der Qualität schon von daher entbehrlich erscheint. Die Sozialen Medien werden so mit Hilfe von Fake News, genutzt, um die Öffentlichkeit zu beeinflussen  (Schmid et al., 2018, S. 71-82).

Posts werden oft außerdem gar nicht mehr gelesen, sondern nur noch die Überschrift oder der Teasertext. Aufgrund all dessen sind Soziale Netzwerke das vorrangige Verbreitungsinstrument und auch die primäre Quelle für Fake News (Schmid et al., 2018, S. 71-82).


Quellen:

  • Schmid, C. E., Stock, L. & Walter, S. (2018). Der strategische Einsatz von Fake News zur Propaganda im Wahlkampf. In Sachs-Hombach, K. & Zywietz, B. (Hrsg.), Fake News,   Hashtags & Social Bots: Neue Methoden populistischer Propaganda (S. 69-90). Springer VS.
  • Zimmermann, F. & Kohring, M. (2020). Aktuelle Desinformation – Definition und Einordung einer gesellschaftlichen Herausforderung. In Hohlfeld, R., Harnischmacher, M., Heinke, E., Lehner, L. S. & Sengl, M. (Hrsg.), Fake News und Desinformation: Herausforderungen für die    vernetzte Gesellschaft und die empirische Forschung (1. Auflage, S. 23-37). Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.

 

Kilkenny

Kilkenny ist der Verwaltungssitz des gleichnamigen Countys im Südosten von Irland. Die Stadt hat etwas über 27.000 Einwohner.

Kilkenny ist eine nette kleine typisch irische Stadt mit vielen mittelalterlichen Bauten und dem nach dem Ort benannten Bier.

Geschichte

Im Mittelalter fungierte die Stadt teilweise als inoffizielle Hauptstadt Irlands.

Im 7. Jahrhundert errichtete der heilige Canisius nach dem die Stadt benannt wurde an der Stelle der heutigen Stadt die St. Canice’s Cathedral.

St. Canice’s Cathedral

Ende des 12. Jahrhunderts/Anfang des 13. Jahrhunderts wurde Kilkenny Castle errichtet.

Kilkenny Castle

Das Kilkenny Castle war die Festung der einflussreichen Familie Butler.

Geschichte

Kilkenny Castle wurde von 1195 bis 1213 errichtet.

Die Familie Butler  kam mit den Normannen während der normannischen Invasion nach Irland. 1392 kaufte die Famile das Schloss und etablierte sich als Herrschaftsfamile der Burg und der dazugehörigen Ländereien. Das Schloss wurde damit zum Hauptsitz der Earls of Ormonde.

In den 1640er Jahren ging die Familie Butler ins Exil nach Dublin und das Schloss wurde Hauptquartier der katholischen Rebellen.

Das Parlament oder „Supreme Council“ traf sich von 1642 bis 1648 auf Kilkenny Castle.

Im Jahr 1650 wurde das Schloss bei einer Belagerung durch Oliver Cromwell und seine Armee teilweise beschädigt. Später wurden Teile des Schlosses abgerissen.

Nachdem Butler aus dem Exil zurückgekehrt war, baute er das Schloss ab 1660  wieder auf.

Im 18. Jahrhundert verarmte die Familie Butlerund das Schloss zerfiel nach und nach.

Während des irischen Bürgerkrieges im Jahr 1923 wurden die Republikaner von Kräften des Irischen Freistaates belagert und das Schloss dabei schwer beschädigt. Die anschließenden Reperaturen dauerten mehrere Jahre.

Die Familie Butler lebten bis 1935 im Schloss. Im selben Jahr versteigerten sie die Anlage jedoch für 6000 ₤ und zogen nach London. Das Schloss blieb dann über 30 Jahre lang unbewohnt.

Das Schloss wurde 1967 in verfallenem Zustand für einen symbolischen Preis von 50 Pfund an den irischen Staat verkauft.

Internetseite des Kilkenny Castle

1202 wurde Kilkenny Bischofssitz.

Im 13. Jahrhundert war die Stadt in der Hand der Normannen.

Im Jahr 1366 wurden die so genannten Kilkenny-Statuten erlassen, die den Normannen verboten sich mit den Iren zu „vermischen“. Eheschließungen mit Iren waren den Normannen verboten. Sie durften sich außerdem weder die irische Kultur (Kleidung/Musik) noch die irische Sprache aneignen. Deswegen war ihnen unter anderem auch die Teilnahme an irischen Sportveranstaltungen verboten. Diese Gestze blieben 200 Jahre in Kraft, konnten jedoch nie wirklich durchgesetzt werden und es kam zu einer bunten Vermischung beider Kulturen.

Im Englischen Bürgerkrieg um 1640 verbündete sich die Stadt mit den katholischen Königstreuen. Nach einer fünftägigen Belagerung der Stadt wurden Teiles des Schlosses zerstört und die bis dahin herrschende Ormonde-Familie musste sich unterwerfen.

Von 1642 bis 1648 tagte in der Stadt das Parlament der Konföderation Irland.

Im 20. Jahrhundert wurde die Stadt zu einem Zentrum für das Kunsthandwerk.

Sonstiges Interessantes

Medieval Mile Museum

Das Medieval Mile Museum widmet sich der mittelalterlichen Geschichte Kilkennys.

Internetseite des Medieval Mile Museum

Internetseite der Stadt Kilkenny

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