Comics in den 70er Jahren

Aufkommen von düsteren Themen („Bronzene Zeitalter“ bzw. „Dark Age“)

Bronzene Zeitalter in den 70er Jahren

Das sogenannte Bronzene Zeitalter der Superheldencomics ging von 1973 bis ca. Beginn der 1990er Jahre.

In den 70er Jahren wurde in den Comics zunehmend auch Bezug auf tagesaktuelle politische Themen genommen, so beispielsweise auf die Watergate-Affäre.

Obwohl Superheldencomics in den 70ern erwachsener wurden, sanken zunächst die Verkaufszahlen, da kaum neue Leser gewonnen werden konnten. Bei National Allied Publications begann man in den 1970er Jahren damit Crossover-Geschichten zu erzählen, die sich dann durch verschiedene Comicreihen zogen. Marvel legte seinen Fokus dann zunächst vermehrt auf das Veröffentlichen von Horrorcomics. Stan Lee gab außerdem zu dieser Zeit auch viele von ihm geschriebene Comicreihen an neue jüngere Comicautoren und -zeichner ab.

Superheldinnen und Superhelden of Color

Auch neue weibliche Superhelden rückten mehr in den Fokus, beispielsweise Storm. Superheldinnen, die es schon gab, veränderten sich und wurden außerdem selbstsicherer. Valkyrie hatte beispielsweise 1970 ihren ersten Auftritt in der Comicreihe The Avengers.

Bei den Lesern wuchs außerdem auch das Interesse an Superhelden of Color, weswegen bei Marvel Superhelden wie Falcon, Black Goliath und Luke Cage entstanden.

Ein Faktor dafür, dass Comics trotzdem weiter überlebten, dürfte sein, dass in den 70er Jahren die erstem Comic Conventions starteten, auf denen sich Comicverlage, Comicautoren, Comiczeichner und die Leser und Fans von Comics nun regelmäßig trafen. 1970 entstand beispielsweise auch die berühmteste Comic Con in San Diego. Bis zum Ende der 70er Jahre zählte die San Diego Comic-Con bereits 6000 Besucher.

Außerdem schafften es Chris Claremont und John Byrne Mitte der 1970er Jahre die X-Men Comicreihe, die zuvor nicht mehr so gut lief, zum Flaggschiff von Marvel zu machen.

1973 starb dann zum ersten Mal eine tragende Figur in einem Comic: Gwen Stacy, Spider-Mans Freundin, stirbt in der Comicreihe „The Amazing Spider-Man“ auf tragische Weise.

1973 drehte sich außerdem in der Comicreihe „Jungle Action“ mit Black Panther zum ersten Mal ein Comic komplett um eine afroamerikanische Gesellschaft. Marvel spielte in dieser Comicreihe mit Klischees und stellte sie auf den Kopf, beispielsweise indem mit der Erfindung des afrikanischen Landes Wakanda ein reiches und technologisch sehr fortschrittliches Land geschaffen wurde. In dieser Comicreihe wurde 1976 auch das Wiedererstarken des KKK aufgegriffen (Black Panther vs. the Klan). Mit John Stewart als Green Lantern, hatte National Allied Publications 1972 dann auch ihren ersten afroamerikanischen Superhelden.

Die erste weibliche Verlegerin

1976 wurde Jenette Kahn die erste weibliche Verlegerin und benannte den Verlag nun außerdem auch offiziell in DC Comics, Inc. um.

1978 begann Christopher Priest ein Praktikum bei Marvel und wurde in den folgenden Jahren dann der erste afroamerikanischen Redakteur und Comicautor.

Besonders erfolgreich war 1978 der erste „Superman“ Spielfilm.

Marvel schuf 1979 mit Northstar auch den ersten schwulen Superhelden.

Ant-Man in Form von Scott Lang hatte 1979 dann seinen ersten Auftritt in der Comicreihe The Avengers.

In den 70ern erweiterte DC ihre Hauptzielgruppe außerdem auch auf Erwachsene aus.

Quellen:

  • Dokumentation „Secret Origin: The Story of DC Comics“, USA 2010, Warner Bros.
  • Dokumentation „Superheroes: Die ewige Schlacht“, USA/Frankreich 2014, arte
  • Dokumentation „Marvel 75 Yars: From Pulp to Pop!“, USA 2014, Marvel
  • Dokumentation „Marvel: Behind the Mask“, USA 2021, Marvel

Bedeutende Superhelden aus dieser Zeit (Auswahl):

Bedeutende Comicreihen aus dieser Zeit (Auswahl):

Bedeutende Comicverfilmungen aus dieser Zeit (Auswahl):

Bedeutende Superheldenserien aus dieser Zeit (Auswahl):

Bedeutende Comicautoren und – zeichner aus dieser Zeit (Auswahl):

  • Chris Claremont
  • John Byrne
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