Comics in den 40er Jahren

Superhelden der 40er Jahre - Goldenes Zeitalter

Das sogenannte Goldene Zeitalter der Superheldencomics ging von 1938 bis 1956.

Mit der zunehmenden Zahl von erdachten Superhelden in den 40er Jahren wollte National Allied Publications gerne auch mehrere von ihnen zusammen auftreten lassen und führte deswegen das erste Superheldenteam ein. In diesem Team konnte man außerdem testen, wie neue Figuren bei den Lesern ankommen und ihnen gegebenenfalls eine eigene Comicreihe geben, weswegen die Besetzung auch immer mal wechselte. Dieses Team aus Superhelden wurde vom Comicautor sowie -zeichner Sheldon Mayer erdacht. Ihren ersten Auftritt hatte die Justice Society of America (JSA) dann 1940 in den All Star Comics.

Im Jahr 1940 gab es dann bereits schon 24 Verlage, die 150 verschiedene Comics verlegten. Die meisten davon enthielten Geschichten von Superhelden mit Geheimidentitäten. Während des Zweiten Weltkriegs lasen 70 Mio. Amerikaner Comics; das war die Hälfte der Bevölkerung. 30 % davon wurden an die Soldaten, die in Europa stationiert waren, direkt an die Front geliefert.

Viele neue Comicfiguren

Anfang der 40er Jahre lasen dann schon 90 % der amerikanischen Jugendlichen Comics. Deswegen wurden für diese dann auch die jungen Sidekicks der Superhelden geschaffen, wie beispielsweise Robin für Batman, mit denen sie sich identifizieren konnten.

1941 wurde Timely Publications in Timely Comics umbenannt. Außerdem konnte der Verlag viele spätere Comic-Größen, wie beispielsweise den Comicautor Stan Lee und die Comiczeichner Jack Kirby (bekannt durch die Figur Popeye) und Gene Colan, rekrutieren. Der Comicautor Joe Simon wurde Chefredakteur des Verlages, etwas später übernahm dann Stan Lee diesen Posten. Bis 1941 legte der Verlag zunächst einige Flops hin bei dem Versuch Superhelden zu schaffen, die mit Superman und Batman mithalten konnten; bis sie im selben Jahr Captain America der Öffentlichkeit vorstellten. Dieser wurde sehr erfolgreich und konnte auch mit den DC Comicfiguren Superman und Batman konkurrieren. Er sollte es im weiteren Verlauf vor allem mit den Nazis aufnehmen. Seinen ersten Auftritt hatte er in der Comicreihe Captain America Comics.

Erste Superheldinnen

Die Superhelden dieser Zeit waren zumeist weiße, junge Männer aus höheren Schichten der Gesellschaft (wie beispielsweise Captain America, Batman oder Green Arrow, er kam 1941 das erste Mal in der Comicreihe More Fun Comics vor), die zumeist gegen die Nazis und deren Verbündete kämpften und Amerika verteidigten.

Da es bisher kaum weibliche Comicfiguren gab, schon gar keine Superheldin, wurde Wonder Woman von National Allied Publications als eine Art Gegenpart zu Superman geschaffen; genauso stark wie er, aber mit weiblichem Charme. Ihren ersten Auftritt hatte Wonder Woman dann 1941 in den All Star Comics. Abgesehen von ihr und einigen wenigen anderen Superheldinnen (wie beispielsweise Miss Fury von Timely Comics., die zudem auch von einer der ersten weiblichen Zeichnerinnen gestaltet wurde: June Tarpé Mills), waren in den 40er Jahren die Frauen in den Comics zumeist nur die Freundin des Superhelden, die ständig gerettet werden musste oder allerhöchstens die Gehilfin des Superhelden.

Wichtig ist auch festzuhalten, dass Comics in den 40er Jahren Minderheiten sehr rassistisch und stereotyp darstellten: Japaner waren z. B. eher Tiere oder Dämonen, Afroamerikaner waren Angsthasen und Deutsche blonde Muskelpakete, die aber eigentlich Feiglinge waren.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Superheldencomics für viele zunächst wieder uninteressant. Die Leser wollten etwas Neues und außerdem anspruchsvollere Geschichten lesen. Zu dieser Zeit wurden dann vor allem Kriminal-, Horror-, Liebes- und Science-Fiction-Geschichten sowie Western in den verschiedenen Comics erzählt. National Allied Publications setzte nur noch die Comics der wichtigsten Superhelden (Superman, Batman und Wonder Woman) fort.

Quellen:

  • Dokumentation „Secret Origin: The Story of DC Comics“, USA 2010, Warner Bros.
  • Dokumentation „Superheroes: Die ewige Schlacht“, USA/Frankreich 2014, arte
  • Dokumentation „Marvel 616: Höher, weiter, schneller“, USA 2020, Marvel

Bedeutende Superhelden aus dieser Zeit (Auswahl):

Bedeutende Comicreihen aus dieser Zeit (Auswahl):

Bedeutende Superheldenserien aus dieser Zeit (Auswahl):

Bedeutende Comicautoren aus dieser Zeit (Auswahl):

  • Sheldon Mayer
  • William Moulton Marston und Elizabeth Holloway Marston
  • Mort Weisinger
  • Joe Simon

Bedeutende Comiczeichner  aus dieser Zeit (Auswahl):

  • George Papp
  • Jack Kirby
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