Eines vorne weg, das Guinness Storehouse ist irgendwie schon ein riesiges Werbespektakel für Irlands bekanntestes Stout…allerdings finde ich es lohnt sich dennoch, denn es ist schon irgendwie interessant etwas über die Geschichte des Unternehmens, die Zutaten und die Herstellung zu erfahren. Außerdem darf man Guinness verkosten und auch der Ausblick von ganz oben aus der Gravity Bar ist toll, denn man kann über ganz Dublin gucken. Außerdem trinke ich sehr gerne Guinness also war der Besuch dort für mich quasi ein Muss.
Interessant: Das eingebaute Atrium ist sieben Stockwerke hoch und ist wie ein riesiges Pintglas geformt.
Geschichte
Arthur Guinness gründete seine Brauerei 1759 und schloss einen Pachtvertrag gleich für 900 Jahre mit einem Pachtzins von jährlich 45 Pounds ab.
1769 exportierte er zum ersten Mal und zwar nach Großbritannien.
Schon seit 1799 konzentrierte er sich dann einzig auf die Herstellung seines Guinness.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war seine Brauerei die größte Stout-Brauerei der Welt.
Nach Arthur Guinness Tod 1803 übernahmen drei seiner Kinder, seine Söhne Arthur jr., Benjamin und William die Brauerei. Dann als 1855 Arthur jr. starb übernahm sein Sohn Sir Benjamin Lee jr. die Leitung der Brauerei und wurde somit zum reichsten Mann Irlands.
Im Jahr 1858 wurde bereits schon bis nach Neuseeland exportiert.
1868 als Sir Benjamin Lee jr. starb übernahm sein Sohn Edward die Brauerei. Im selben Jahr verkaufte er 350.000 Fässer und 1876 dann schon 779.000 Fässer.
1886 wurde aus seiner Firma eine Aktiengesellschaft. Zu diesem Zeitpunkt verkaufte er bereits 1.138 Millionen Fässer im Jahr.
1914 verkaufte er dann schon 2.652 Millionen Fässer im Jahr. Während des ersten Weltkriegs dienten 800 seiner Angestellten an der Front und bekamen während dessen trotzdem die Hälfte ihres Gehalts und konnten nach ihrer Rückkehr in ihren Job zurück.
Als Edward 1927 stirbt übernimmt sein Sohn Rupert das Unternehmen.
Während des zweiten Weltkriegs bekamen alle irischen und britischen Soldaten an der Front in Frankreich zu ihrem Weihnachtsessen immer eine Flasche Guinness dazu.
1967 als Rupert stirbt übernimmt sein Sohn Benjamin III. das Unternehmen.
Seit 1997 gehört das Unternehmen zum Diageo-Getränkekonzern mit Sitz in London.
2000 wird das Guinness Storehouse eröffnet.
Im Laufe der Zeit wurde es nach und nach in die ganze Welt exportiert. Heute wird es in 50 verschiedenen Ländern gebraut und in 120 verschiedenen Ländern verkauft.
Zutaten
Ein Guinness besteht nur aus fünf Zutaten: Wasser (entgegen der Gerüchte nicht aus dem Liffey, sondern Wasser aus dem Poulaphouca-See im Ort Wicklow), Gerste, dunkel geröstete Gerste, Hopfen (Sorte: Fuggle) und Bierhefe.
Interessant auch: Guinness wird mit einem Gemisch aus 30 Prozent Kohlendioxid und 70 Prozent Stickstoff gezapft.
Herstellung
Die Gerste wird gemälzt (kontrolliertes Keimen), geschrotet und mit erhitztem Wasser versetzt.
Das Gemisch wird dann gemaischt (Vermischung mit Hefe) und der Brauzucker (Süßwürze) extrahiert, dazu tropft die Maische in den so genannten Maischbottich.
Zur Süßwürze wird die bei 232 Grad geröstete jetzt dunkle Gerste und der Hopfen zugegeben, alles 90 Minuten gekocht und dann abkühlen sowie ruhen gelassen.
Zum Schluss kommt noch die besondere Guinness-Hefe (von Generation zu Generation weitergegeben) dazu und das ganze kann nun reifen.