„Lasst uns kämpfen für eine neue Welt, für eine anständige Welt, die Jedermann gleiche Chancen gibt, die der Jugend eine Zukunft und den Alten Sicherheit gewährt.“
- Erscheinungsjahr: 1940
- Genre: Satire
- Produktionsland: USA
- Regie: Charlie Chaplin
- Drehbuch: Charlie Chaplin
- Musik: Charlie Chaplin und Meredith Willson
- Besetzung u. a.: Charlie Chaplin, Jack Oakie, Reginald Gardiner, Henry Daniell, Billy Gilbert, Paulette Goddard
Trailer:
Worum geht’s:
Im Ersten Weltkrieg kämpft ein jüdischer Friseur (Charlie Chaplin) auf tomanischer Seite und rettet dann dem Piloten Schultz (Reginald Gardiner) das Leben. Er selbst wird bei dem Absturz aber so stark verletzt, dass er sein Gedächtnis verliert und jahrelang im Krankenhaus bleiben muss.
Zwanzig Jahre später herrscht im Staat Tomanien der Diktator Anton Hynkel (ebenfalls Charlie Chaplin). Er bereitet hinter dem Rücken des Herrschers von Bakteria Benzino Napoloni (Jack Oakie) die Invasion des Nachbarlandes Osterlitsch vor…
Basiert auf:
Der Film ist eine Satire auf Adolf Hitler und den Nationalsozialismus.
Interessantes zur Besetzung:
Charlie Chaplin macht sich bei seiner Parodie Adolf Hitlers körperliche Ähnlichkeiten zu diesem zu nutze.
Erfolge:
1997 wurde The Great Dictator in das National Film Registry (Verzeichnis US-amerikanischer Filme, die als besonders erhaltenswert angesehen werden) aufgenommen.[1]
Interessante Hintergrundinfos:
Der Film war Charlie Chaplins erster Tonfilm.[2]
Bewusst nutzt Chaplin für die Reden Hynkels eine Fantasie- bzw. Kunstsprache mit Anteilen von Englisch und Deutsch. So tauchen beispielsweise die Wörter „Wiener Schnitzel“, „Sauerkraut“ und „Blitzkrieg“ auf. Mit dem aggressiven Tonfall sowie der Mimik und Gestik wird die Sprache und Rhetorik Adolf Hitlers persifliert.
Als Anspielung auf das Hakenkreuz benutzt Chaplin ein doppeltes Kreuz. Der englische Begriff „double-cross“ ist ein Synonym für „Doppelspiel“.
Chaplin benutzt bewusst Stilmittel wie Verniedlichung und Überzeichnung.
Für den Friseur benutzt Chaplin bewusst keine bestimmten Namen, damit dieser für jeden Menschen stehen kann.
Charlie Chaplin finanzierte den Film komplett selbst.[3]
Adolf Hitler verbot den Film im Deutschen Reich und allen Ländern die sie eroberten.[4]
Was erzählt uns der Film über seine Entstehungszeit:
Der Film leistete einen Beitrag zur inneramerikanischen Debatte um den Kriegseintritt der USA.
Was erzählt uns der Film über die damalige Gesellschaft:
Chaplins Film kann als Aufforderung an die damalige Gesellschaft verstanden werden: Denn durch den Film sollte sich jeder angesprochen fühlen sich zu wehren. Jeder könne etwas gegen unmenschliche Politik unternehmen. Man dürfe sich nicht einfach einer Mehrheit anschließen. Auch der Einzelne könne auf Ungerechtigkeiten hinweisen und so ein Stück die Welt verbessern.
Warum ist der Film heute noch bedeutend:
Natürlich kann man sich die Frage stellen, ob man ein solch ernstes Thema parodieren sollte. Ich glaube man sollte…denn man kann ein Thema parodieren und trotzdem ernst nehmen und ich denke das hat Chaplin getan. Das zeigt sein Appell für mehr Menschlichkeit am Ende Von „The Great Dictator“:
Es ist ein Appell eben nicht alles einfach immer so hinzunehmen, sondern Ungerechtigkeiten anzuprangern und sich gegen sie zu wehren. Man solle jedem Menschen helfen, egal welche Herkunft oder Religion. Hass und Verachtung sollen kein Antrieb für das eigene Handeln sein, denn sie würden nur entzweien. Wir dürfen uns auch das Denken nicht von Maschinen abnehmen lassen.
All das ist heute immer noch aktuell, umso mehr, da es Gruppierungen gibt, die dabei sind Hass zu säen zwischen den Menschen. Auch das sollten wir nicht einfach so hinnehmen und alles tun, um dagegen vorzugehen. Im Großen wie im Kleinen.
[1] https://www.loc.gov/programs/national-film-preservation-board/film-registry/complete-national-film-registry-listing/