Robert Oppenheimer in einem Interview über den Trinity-Test (1945)[1]
„Wir wussten, die Welt würde nicht mehr dieselbe sein. Ein paar Leute lachten, ein paar Leute weinten, die meisten waren still.
Ich erinnerte mich an eine Zeile aus der Hindu-Überlieferung, der Bhagavad Gita.
Vishnu versucht den Prinzen zu überzeugen, dass er seine Pflicht zu tun habe und um ihn zu beeindrucken nimmt er seine vielarmige Gestalt an und sagte:
»Nun bin ich zum Tod geworden, dem Zerstörer der Welten.«
Original Englisch: »Now I am become Death, the destroyer of worlds.«
Ich denke, auf die eine oder andere Weise dachten wir das alle.“Public Domain, Link
- Erscheinungsjahr: 2023
- Genre: Filmbiografie/Historienfilm
- Produktionsland: USA, GB
- Regie: Christopher Nolan
- Drehbuch: Christopher Nolan
- Musik: Ludwig Göransson
- Besetzung u. a.: Cillian Murphy (Robert Oppenheimer), Emily Blunt, Matt Damon, Robert Downey Jr., Florence Pugh, Josh Hartnett, Casey Affleck, Rami Malek, Kenneth Branagh (Niels Bohr), Gustaf Skarsgård, Tom Conti (Albert Einstein), Jack Quaid (Richard Feynman), Gary Oldman (Harry S. Truman)
Trailer:
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=uYPbbksJxIg
Worum geht’s:
Um die Lebensgeschichte des wissenschaftlichen Leiters des Manhattan-Projekts und „Vater der Atombombe“: J. Robert Oppenheimer. Als Rahmenhandlung dienen eine Ausschussanhörung Oppenheimers 1954 und eine Senatsanhörung 1959 mit deren Hilfe immer wieder auf frühere Ereignisse in seinem Leben zurückgeblickt wird.
Ein paar Lebensstationen aus dem Film:
1926: Er studiert an der Cambridge Universität Physik
ein paar Jahre später: Er lehrt an der University of Carlifornia Quantenphysik
1940: Hochzeit mit der Biologin Kitty Harrison (Emily Blunt)
während des Zweiten Weltkrieges: Er übernimmt die Leitung des Manhattan-Projekts
- Juli 1945: Trinity-Test: erste jemals erfolgte Kernwaffenexplosion
nach dem Zweiten Weltkrieg: Er ist Vorsitzender des Beratungskomitees der amerikanischen Atomenergiebehörde Atomic Energy Commission
…
Basiert auf:
Adaption auf Basis der Biografie von Kai Bird und Martin J. Sherwin.
Interessantes zur Besetzung:
Cillian Murphy hatte bereits in sechs Filmen von Christopher Nolan als Nebendarsteller mitgewirkt und übernahm hier zum ersten Mal eine Hauptrolle in einem Nolan Film.
Es ist Robert Downeys Lieblingsfilm von seinen eigenen, bei denen er mitgewirkt hat.[2]
Erfolge:
„Oppenheimer“ hat sieben Oscars® gewonnen:[3]
- Bester Film
- Christopher Nolan für die Beste Regie
- Cillian Murphy als Bester Hauptdarsteller
- Robert Downey jr. als Bester Nebendarsteller
- Ludwig Göransson für die Beste Filmmusik
- Hoyte van Hoytema für die Beste Kamera
- Bester Schnitt
Interessante Hintergrundinfos:
Obwohl kleine Änderungen und Ergänzungen vorgenommen wurden (die Gespräche mit Albert Einstein gab es so z. B. nicht und auch ob es die versuchte Vergiftung des Dozenten wirklich gegeben hat ist zweifelhaft), ist der Film im Großen und Ganzen eine recht akkurate Darstellung der Geschehnisse bzw. des Lebens von Robert Oppenheimer.[4]
Christopher Nolan wollte den gesamten Film aus der subjektiven Sicht von Robert Oppenheimer erzählen und schrieb deswegen das Drehbuch komplett in der ersten Person (Ich-Perspektive).[5]
Die Szenen aus Robert Oppenheimers Sicht sind in Farbe und die aus Lewis Strauss’ Perspektive in schwarz-weiß.[6]
Da Christopher Nolan den Trinity-Test so genau wie möglich mit möglichst wenigen Computereffekten nachbilden wollte, wurde echter Sprengstoff (ein Gemisch aus Benzin, Propan sowie Aluminium- und Magnesiumpulver) bei den Dreharbeiten eingesetzt.[7]
Teile des Films wurden in Robert Oppenheimers originalem Haus (allerdings renoviert) in New Mexiko gefilmt.[8]
Die Verhörszene wurde in einem echten Büro ohne Klimaanlage gedreht, um die klaustrophobische Stimmung zu unterstreichen.[9]
„Oppenheimer“ ist der erste Film für den Teile in IMAX-Schwarzweiß-Analogfilm, von Kodak extra für Christopher Nolan entwickelt, aufgenommen wurden.[10]
Warum ist der Film heute noch bedeutend:
Weil er ein interessantes Bild eines Mannes zeichnet, der als wissenschaftliches Genie zur Entwicklung der Atombombe beigetragen hat, der sich dennoch auch bewusst ist, welche Zerstörungskraft, die viel Leid hervorbringen wird, er damit geschaffen hat. Der Film stellt damit, wenn auch vielleicht eher zwischen den Zeilen bzw. eher den Bildern, die Frage, ob der Mensch tatsächlich alles erschaffen sollte, was er in der Lage ist zu erschaffen.
[1] https://www.zitate7.de/14408/Wir-wussten-die-Welt-wuerde-nicht.html
[2] https://www.imdb.com/title/tt15398776/trivia/
[3] https://www.oscars.org/oscars/ceremonies/2024
[4] https://www.vulture.com/2023/07/oppenheimer-historical-accuracy-what-really-happened.html
[5] https://ew.com/movies/oppenheimer-christopher-nolan-script-first-person/
[6] https://www.imdb.com/title/tt15398776/trivia/
[7] https://www.syfy.com/syfy-wire/how-oppenheimer-recreated-atomic-blast-without-using-cgi
[8] https://www.imdb.com/title/tt15398776/trivia/
[9] Vgl. Ebd.