Am letzten Tag in Dublin habe ich mir dann noch die Ausstellung im General Post Office über den Osteraufstand angesehen. Meine Idee war, dass wenn ich das am Ende meiner Reise mache, vielleicht am ehsten viel behalte. Das hat aber ehr so mittelmäßig funktioniert, da ja die Rückreise am selben Tag ja dann doch auch noch mal anstrengend war. Dennoch war die Ausstellung sehr interessant.
Das klassizistische Gebäude wurde 1818 errichtet.
Während des Osteraufstands 1916 diente das General Post Office als Hauptquartier der Aufständischen. Hier wurde dann auch die Republik Irland ausgerufen. Während der Osteraufstände wurde das Gebäude jedoch bei einem Brand stark beschädigt und erst 1929 wieder aufgebaut.
Übrigens: Anders als gerne behauptet sind die Löcher im Bauwerk keine Einschusslöcher vom Osteraufstand.
Heute ist es zum einen das Hauptpostamt Irlands und zum anderen befindet sich dort eine Ausstellung zum Osteraufstand. Innerhalb der Ausstellung ist auch ein sehr guter Film zum Thema zu sehen.
Der Osteraufstand
Der Plan wurde größtenteils vom Anführer des Osteraufstands Joseph Plunkett ausgearbeitet. Die Idee war strategische Gebäude und Knotenpunkte in Dublin zu besetzten und die Stadt abzusperren.
Man erhoffte sich eine von drei möglichen Szenarien:
1. die irische Nation unterstütz den Aufstand
2. die Briten ziehen aus Irland ab
3. oder die Deutschen kommen den Aufständischen zu Hilfe
Zu den Aufständischen gehörten die radikale Irish Republican Brotherhood, die Irish Volunteers (irisch-republikanische Unabhängigkeitsbewegung (angeführt von Patrick Pearse) und die Irish Citizens Army (angeführt von James Connolly).
Ostermontag 24.04.1916
12 Uhr mittags wurde die Oster-Proklamation vor dem General Post Office verlesen:
Die Proklamation beinhaltete u. a. dass das irische Volk ein Recht auf Souveränität in allen Bereichen habe, die Forderung nach religiöser sowie sozialer Freiheit, Gleichberechtigung und gleiche Chancen für alle Bewohner und ein allgemeines Wahlrecht für Frauen.
Danach brachten die Aufständischen das General Post Office unter ihre Gewalt und richteten dort ihr Hauptquartier ein.
Dann wurden fünf größere Gebäude oder Gebäudekomplexe nördlich des Flusses Liffey, neun südlich davon, und einige Eisenbahnstationen besetzt. Es wurde u. a. das Four Courts und St. Stephens Green belagert.
Der Versuch das Dublin Castle zu erobern schlug fehl.
James Connolly wurde schwer verletzt, kommandierte seine Leute jedoch weiter und ließ sich dafür in einem Bett herumtragen.
Die Aufständischen hatten das Problem, dass die verschiedenen Besetzungsgruppen keine Funkverbindung miteinander hatten.
Und die Briten (4.500 Soldaten und 1.000 Polizisten), dass sie zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung hatten wie vielen Aufständische (ca. 1.200) ihnen insgesamt gegenüberstanden.
Dienstag 25.04.1916
Die Briten versuchten die Anführer im General Post Office zu isolieren und brachten Artillerie im Trinity College in Stellung.
Die Bevölkerung von Dublin begann zu plündern.
Es wurde das Kriegsrecht über Dublin verhängt.
Ein britischer Offizier ließ drei harmlose Journalisten erschießen.
Mittwoch 26.04.1916
Die Briten griffen die Liberty Hall an und zerstörten diese. Die Aufständischen hatten das geahnt und das Gebäude zuvor bereits geräumt. Da der Beschuss sehr ungenau war, wurden auch Zivilisten getötet.
Die Dubliner Bevölkerung begann zu hungern, da der Nahrungsmittelnachschub nicht bis in die Stadt gelangen konnte.
Die Aufständischen zogen sich, nach dem Beschuss durch die Briten, aus dem St. Stephen’s Green zurück.
Donnerstag 27.04.1916
Da Aufständische und Zivilisten äußerlich nicht unterschieden werden konnten, erschossen die Briten auch viele Zivilisten.
Die Briten beschossen außerdem das General Post Office, das daraufhin vollständig ausbrannte.
Aufgrund der unterbrochenen Wasserversorgung wurden aus den vielen kleinen Bränden in Dublin nun Großbrände.
Freitag 28.04.1916
Connolly befahl den Frauen das General Post Office bzw. das was von diesem noch übrig war, zu verlassen, da das Gebäude durch die Briten nun komplett isoliert war. Er selbst und seine Anhänger schafften es später am Tag das Gebäude ebenfalls unbemerkt zu verlassen und sich in einem nahegelegen Haus zu verstecken. Die Briten beschossen das nun komplett geräumte Gebäude immer noch.
Samstag 29.04.1916
Connolly und Pearse erklärten die bedingungslose Kapitulation, um noch weitere tote innerhalb der Zivilbevölkerung zu vermeiden.
Insgesamt hat der Aufstand ca. 1.500 Menschen das Leben gekostet (ca. 500 britische Soldaten und 1.000 Aufständische sowie Zivilisten).
3.000 Verdächtige wurden verhaftet.
Die 15 Anführer (unter ihnen alle sieben Unterzeichner der Oster-Proklamation) wurden vor ein Kriegsgericht gestellt und im Zeitraum 3. bis 12. Mai durch Erschießen hingerichtet.