Vertigo – Aus dem Reich der Toten

San Francisco als Kulisse für einen Psychothriller

Golden Gate Bridge - Vertigo
  • Erscheinungsjahr: 1958
  • Genre: Thriller/Psychothriller
  • Produktionsland: USA
  • Regie: Alfred Hitchcock
  • Drehbuch: Samuel A. Taylor, Alec Coppel und Maxwell Anderson
  • Musik: Bernard Herrmann
  • Besetzung u. a.: James Stewart, Kim Novak, Barbara Bel Geddes, Tom Helmore

Trailer:

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=UHhsEYDg8GI
Quelle: YouTube Kanal von Universal Pictures UK

Worum geht’s:

Der pensionierte Polizist John „Scottie“ Ferguson (James Stewart) verliebt sich in eine selbstmordgefährdete Frau. Weil er Höhenangst hat kann er ihren Tod nicht verhindern. Später trifft er dann eine junge Frau (Kim Novak) die genau aussieht wie seine nun tote Geliebte. Nun versucht er sie zu seiner vorigen Geliebten umzuformen…

Basiert auf:

Das Drehbuch basiert auf dem Roman D’entre les morts aus dem Jahre 1954 von Pierre Boileau und Thomas Narcejac.

Interessantes zur Besetzung:

Kim Novak bekam die Rolle im Film nur, weil die Schauspielerin Vera Miles, die Hitchcock eigentlich wollte, zur Zeit der Entstehung des Films dann schwanger war. Auch Marilyn Monroe war für die Rolle im Gespräch. Hitchcock zog Marilyn jedoch dann doch nicht in Betracht, da er Sorge hatte, dass ihre Berühmtheit den Film überschatten würde.[1]

Alfred Hitchcock ist in diesem Film als Passant auf der Straße zu sehen, als Scottie die Firma von Gavin Elster betritt.

Erfolge:

1989 wurde Vertigo in das National Film Registry (Verzeichnis US-amerikanischer Filme, die als besonders erhaltenswert angesehen werden) aufgenommen.[2]

Interessante Hintergrundinfos:

„Vertigo“ ist der medizinische Fachausdruck für ein Schwindelgefühl, das an Höhenangst leidende Menschen befällt, wenn sie in die Tiefe schauen.

Um das Schwindelgefühl optisch umzusetzen benutzte Hitchcock zum ersten Mal den „Vertigo-Effekt“. Bei diesem fährt die Kamera auf das Objekt zu und wird dann gleichzeitig rückwärts bis zu einer Weitwinkel-Einstellung gezoomt, ohne dass sich der Bildausschnitt ändert. Weil die perspektivische Tiefe so gestreckt wird, scheint sich der Hintergrund vom Zuschauer wegzubewegen.

Es ist der erste Film, der Computergrafiken verwendet (erste Szene des Films).[3]

Da „Vertigo“ sehr langsam erzählt wird, wirkt der Film wie ein Traum bzw. eher Albtraum.

Im Film treten nur vier Charaktere in mehr als einer Szene auf: Judy, Scottie, Midge und Gavin Elster.

Obwohl „Vertigo“ die Kritiker zur Zeit seines Erscheinens nicht überzeugte, zählt er heute als Hitchcocks Meisterwerk.[4]

ACHTUNG SPOILER

Es ist der einzige Film von Alfred Hitchcock in dem der Mörder nicht bestraft wird.[5]

Was erzählt uns der Film über seine Entstehungszeit:

Die Menschen damals schienen einen großen Gefallen an Psychothrillern zu finden. Sie waren quasi anspruchsvollere Unterhaltung.

Was erzählt uns der Film über die damalige Gesellschaft:

Hitchcock erkundet in seinen Filmen zum einen das Innere seiner Charaktere sowie auch ihre Bewegründe für ihr Handeln. Er zeigt somit auch im Film die verschiedenen Facetten der Menschen und verleiht ihnen mehr Tiefe.

Warum ist der Film heute noch bedeutend:

Allein schon deswegen, weil er heute als Alfred Hitchcocks Meisterwerk gehandelt wird.

Außerdem beeinflusste der Film dann viele spätere Filmemacher in ihrer visuellen Gestaltung (Vertigo-Effekt), in der Farb- und Bildgestaltung und der Variation von Handlungsmotiven.


[1] https://www.imdb.com/title/tt0052357/trivia

[2] https://www.loc.gov/programs/national-film-preservation-board/film-registry/complete-national-film-registry-listing/

[3] https://www.imdb.com/title/tt0052357/trivia

[4] Vgl. Ebd.

[5] Vgl. Ebd.