„Ich mache ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann.“ (Don Corleone zu Johnny Fontane)
Warum The Godfather (Der Pate) 1973 wahrscheinlich den Oscar als Bester Film gewonnen hat:
Francis Ford Coppola schafft es mit “The Godfather” sowohl ein authentisches Bild der Mafia zu zeichnen als auch eine interessante Familiengeschichte zu erzählen.
Die Filmmusik von Nino Rota untermalt sehr gut die Dramatik der Ereignisse so wie das Lebensgefühl in eher südlichen Gefilden.
Vor allem Marlon Brando und Al Pacino brillieren in ihren Rollen, aber auch die Nebenrollen sind stark besetzt, z. B. Diane Keaton.
- Erscheinungsjahr: 1972
- Genre: Kriminalfilm/Mafiafilm
- Produktionsland: USA
- Regie: Francis Ford Coppola
- Drehbuch: Mario Puzo und Francis Ford Coppola
- Musik: Nino Rota
- Besetzung u. a.: Marlon Brando, Al Pacino, Diane Keaton
Trailer:
Worum geht’s:
1945: Don Vito Corleone (Marlon Brando) ist einer der mächtigsten Mafiabosse in New York City. Im Film erfährt man viel über seine Rolle innerhalb der Mafia sowie über deren Machenschaften, beispielsweise den Austausch von zumeist kriminellen Gefälligkeiten.
Darüber hinaus geht es aber auch um die Familie Corleone und die verschiedenen Beziehungen der Familienmitglieder. Der Film spielt zudem mit der Frage, ob man einer Familie und in diesem Fall auch ihren Machenschaften entfliehen kann oder ob man zwangsweise in dieser gefangen bleibt.
Außerdem steht Familie Corleone auch immer in einem Konkurrenzkampf mit den anderen vier Mafiafamilien in New York.
Basiert auf:
Vorlage für den Film war der gleichnamige Roman von Mario Puzo, der außerdem zusammen mit Francis Ford Copploa das Drehbuch zum Film schrieb.
Interessantes zur Besetzung:
Paramount wollte die Rolle des Michael Corleone eigentlich mit Robert Redfort besetzen, der zum damaligen Zeitpunkt im Gegensatz zu Al Pacino schon ein bekannter Schauspieler war. Doch Francis Ford Coppola bestand erfolgreich auf Al Pacino als Michael Corleone, denn er war auch durch seinen italo-amerikanischen Hintergrund sehr gut geeignet für die Rolle.[1]
Erfolge:
Laut einer Umfrage des Hollywood Reporters (Hollywoods Branchenblatt) ist „The Godfather“ der beste Film aller Zeiten.[2]
„The Godfather“ hat außerdem 3 Oscars gewonnen:[3]
- Bester Film
- Mario Puzo und Francis Ford Coppola für Bestes adaptiertes Drehbuch
- Marlon Brando als Bester Hauptdarsteller
Interessante Hintergrundinfos:
Corleone ist nicht nur der Familienname, sondern auch einer der berüchtigtsten Mafia-Orte Siziliens.
Obwohl es im Film um die Mafia geht, kommt das Wort Mafia im Film kein einziges Mal vor.
Die Mafia lehnte den Dreh des Films zunächst ab, war vom Ergebnis jedoch sehr angetan, da die Darstellungen sehr authentisch waren und die Mafia stark idealisiert wurde. Manche Rituale aus dem Film übernahm die Mafia sogar ins wirkliche Leben, wie die Wangenküsse oder den Treueschwur auf den Ring des Paten.[4]
Die Rolle des Sängers und Patensohns von Don Vito Corleone „Johnny Fontane“ ist übrigens inspiriert vom Sänger Frank Sinatra, der Mafiakontakte gehabt haben soll.[5]
ACHTUNG SPOILER:
Orangen sind immer Vorboten des Todes.
Was erzählt uns der Film über seine Entstehungszeit:
Der echte New Yorker Mafiaboss Vito Genovese verstarb am 15. Februar 1969 im Gefängnis.[6] Es folgte ein Kampf um seine Nachfolge, die jede der fünf Mafiafamilien dann für sich beanspruchte.[7] Der Film hat also einen sehr direkten Bezug zur damaligen Entwicklung der New Yorker Mafia.
Was erzählt uns der Film über die damalige Gesellschaft:
Im Film lernen wir die Schattenseiten einer Gesellschaft kennen und außerdem was Menschen bereit sind zu tun, um für sich einen Vorteil herauszuschlagen.
Neben der Milieustudie, geht es aber auch ganz konkret um Hierarchien und die verschiedenen Beziehungen innerhalb einer Familie.
Auch die Rolle des Familienoberhauptes ist überdies ein zentrales Thema im Film.
Warum ist der Film heute noch bedeutend:
Die italienische Mafia, inklusive der Cosa Nostra, und andere Gruppierungen mit ähnlichen Strukturen (die russische Mafia, die Yakuza, mexikanische Drogenkartelle oder hier in Deutschland die Clans wie beispielsweise der Abou-Chaker-Clan, der Miri-Clan usw.) tragen auch heute noch zu gesellschaftlichen Prozessen bei.
Familien mit starken hierarchischen Strukturen gibt es außerdem heute auch noch.
Der Film stellt verschiedene Fragen: Welche Strukturen gibt es innerhalb der eigenen Familie? Wie sehr wird man außerdem selbst und das eigene Leben von der Familie beeinflusst? Wie frei ist man in seinen Entscheidungen? Und findet man das gut so? Wenn ja, okay, aber wenn nein, wie kann man sich davon lösen? Kann man das überhaupt?
Fortsetzungen:
[1] https://www.welt.de/kultur/article2162067/Warum-fast-Redford-Der-Pate-geworden-waere.html
[2] https://www.hollywoodreporter.com/gallery/best-movies-all-time-hollywoods-714192/
[3] https://www.oscars.org/oscars/ceremonies/1973/G?qt-honorees=1#block-quicktabs-honorees
[4] https://www.theguardian.com/film/2006/apr/22/mafia
[5] https://www.hollywoodreporter.com/news/general-news/sinatra-at-100-was-a-844595/
[6] https://www.nytimes.com/1969/02/15/archives/ruled-family-of-450-genovese-dies-in-prison-at-71- boss-of-bosses-of.html
[7] https://www.nytimes.com/1970/10/11/archives/jailing-of-catena-genoveses-successor-is-viewed-as-weakening-mafia.html