Pulp Fiction

Eine Frage, die Fans des Films umtreibt: Was ist bloß in dem *** Koffer?

Was ist bloß in dem Koffer? - Pulp Fiction
  • Erscheinungsjahr: 1994
  • Genre: Kriminalfilm/Gangsterfilm/Schwarze Komödie
  • Produktionsland: USA
  • Regie: Quentin Tarantino
  • Drehbuch: Quentin Tarantino und Roger Avary
  • Musik: Musiktitelauswahl durch Quentin Tarantino
  • Besetzung u. a.: John Travolta, Samuel L. Jackson, Uma Thurman, Bruce Willis, Harvey Keitel, Christopher Walken

Trailer:

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=tGpTpVyI_OQ
Quelle: YouTube Kanal von Miramax

Worum geht’s:

Der Film erzählt nichtchronologisch episodenhaft den Ablauf weniger Tage im Leben von Gangstern in Los Angeles.

Die ausgefeilte Struktur des Films löst die lineare Erzählweise auf und erzählt die Geschichte mehrerer Figuren in einzelnen Episoden, die kunstvoll ineinanderfließen und wieder ein perfektes Ganzes ergeben. Dabei spielt Tarantino mit verschiedenen Zeitebenen, ohne aus dem Rhythmus zu kommen oder einen Verlust an Plausibilität zu erleiden.

Die Protagonisten des Films sind strenggenommen alle Antihelden und dennoch oder vielleicht auch gerade deswegen, werden sie dem Zuschauer irgendwie sympathisch.

Die Man merkt im Film auch, dass Quentin Tarantino jede Figur seiner Handlung wichtig ist, denn alle, auch jede Nebenfigur, tragen etwas zur Handlung des Films bei.

Der Film ist sehr Dialogreich, jetzt könnte man meinen das wird schnell langweilig, wird es aber nicht; selbst dann nicht, wenn sich Vincent und Jules im Auto über Käse unterhalten.

Basiert auf:

Quentin Tarantino entwarf zusammen mit Roger Avary eine Story, die an die Unterhaltungskrimis aus den 20er/30er Jahren erinnern sollte, die in Groschenromanen auf billigem Papier (englisch pulp) erschienen. Daher der Titel des Films.[1]

Interessantes zur Besetzung:

Eigentlich wollte Tarantino die Rolle des Killers Vincent Vega mit Michael Madsen besetzten, der auch schon in seinem Film Reservoir Dogs mitspielte. Dieser war jedoch nicht verfügbar und Tarantinos nächste Wahl fiel auf John Travolta. Es waren für diese Rolle auch Daniel Day-Lewis, Sean Penn und Bruce Willis im Gespräch. Doch Tarantino wollte Travolta, der zu diesem Zeitpunkt am Ende seiner Karriere zu stehen schien, unbedingt wieder auf die Beine helfen.[2]

Für die Rolle der Mia Wallace waren zunächst auch Michelle Pfeiffer, Meg Ryan und Holly Hunter im Gespräch. Tarantino wollte aber unbedingt Uma Thurman. Diese hatte erst bedenken, vor allem wegen des Drogenkonsums und der sexuellen Gewalt im Film, doch nach einem Überzeugungsmarathon von Quentin Tarantino, stimmte Uma Thurman zu.[3] Was eine gute Entscheidung war, denn der Film bedeutete für sie den internationalen Durchbruch.

Nach der Besetzung Travoltas als Vincent Vega, bekam Bruce Willis die Rolle des Boxers Butch. Besonders die Produzenten dürfte das gefreut haben, da sich Filme mit Bruce Willis seit Stirb Langsam in der Regel sehr gut verkauften.

Samuel L. Jackson setzte sich mit einer furiosen Drehbuchlesung durch. Auch für ihn wurde Pulp Fiction zum endgültigen Durchbruch.[4]

Erfolge:

2013 wurde Pulp Fiction in das National Film Registry (Verzeichnis US-amerikanischer Filme, die als besonders erhaltenswert angesehen werden) aufgenommen.[5]

„Pulp Fiction“ hat einen Oscar® gewonnen:[6]

  • Quentin Tarentino und Roger Avary für Bestes Originales Drehbuch

Interessante Hintergrundinfos:

Viele große Studios, z. B. Tristar lehnten das Drehbuch ab. Erst Harvey Weinstein griff für Miramax, die vor kurzem in der Disney Corp. aufgegangen waren, zu. Für Weinstein war der Film ein Test, wie weit die ihm von Disney gewährte Autonomie gehen würde;[7] da der Film ja inhaltlich auch brisantere Themen wie Drogenkonsum und vor allem auch viele Gewaltszenen enthält.

Die Produktionskosten waren mit 8,5 Millionen Dollar recht teuer. Da aber sowohl John Travolta und Bruce Willis an den Film glaubten, verzichteten sie auf einen großen Teil ihrer Gage. Alle Darsteller bekamen 20.000 Dollar pro Drehwoche bezahlt. Travolta mietete sich außerdem selbst in ein Hotel ein und zahlte deswegen quasi noch drauf.[8]

Was erzählt uns der Film über seine Entstehungszeit:

Man könnte vielleicht sagen, dass Pulp Fiction etwas trashig wirkt, aber deswegen passt er gut in die 90er Jahre, denn auch die waren irgendwie trashig.

Besonders mit seiner Erzählstruktur, wagt der Film etwas Neues. Heute werden Filme gerne nicht chronologisch erzählt, in den 90ern war das aber noch relativ neu.

Was erzählt uns der Film über die damalige Gesellschaft:

Da ja irgendwie alle Figuren im Film Antihelden sind, konnte man sich damals schon und kann man sich auch heute noch mit ihnen sehr gut identifizieren. Normale Menschen, mit mehr oder weniger normalen Problemen und Gespräche, die man genauso gut auch im Alltag gehört haben könnte, nur wahrscheinlich nicht so pointiert.

Warum ist der Film heute noch bedeutend:

Pulp Fiction ist zeitlos und außerdem Kult.


[1] https://www.rollingstone.de/the-rebirth-of-cool-pulp-fiction-erobert-die-kinoleinwaende-346563/

[2] Vgl. ebd.

[3] https://www.vanityfair.com/hollywood/2013/03/making-of-pulp-fiction-oral-history

[4] Vgl. Ebd.

[5] https://www.loc.gov/programs/national-film-preservation-board/film-registry/complete-national-film-registry-listing/

[6] https://www.oscars.org/oscars/ceremonies/1995/P?qt-honorees=1#block-quicktabs-honorees

[7] https://www.vanityfair.com/hollywood/2013/03/making-of-pulp-fiction-oral-history

[8] Vgl. Ebd.

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