One Flew Over the Cuckoo’s Nest (Einer flog über das Kuckucksnest)

„Ihr seid nicht mehr oder weniger verrückt, als jedes Durchschnittsarschloch auf der Straße.“ Randle Patrick McMurphy

One Flew Over the Cuckoo’s Nest - Ausdrücke für "irre sein"
  • Erscheinungsjahr: 1975
  • Genre: Tragikomödie/New Hollywood
  • Produktionsland: USA
  • Regie: Miloš Forman
  • Drehbuch: Bo Goldman und Lawrence Hauben
  • Musik: Jack Nitzsche
  • Besetzung u. a.: Jack Nicholson, Danny DeVito, Louise Fletcher, Will Sampson

Trailer:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=OXrcDonY-B8
Quelle: YouTube Kanal von Movieclips Classic Trailers

Worum geht’s:

In „One Flew Over the Cuckoo’s Nest“ täuscht Randle Patrick McMurphy (Jack Nicolson), der wegen Gewalt- und Sexualdelikten straffällig geworden ist, eine psychische Erkrankung vor, um nicht ins Gefängnis zu müssen. Um seinen Geisteszustand zu überprüfen kommt er dann als Neuankömmling in eine Nervenheilanstalt. Mit ihm sind außerdem noch 18 weitere Patienten auf der Station, die von Oberschwester Mildred Ratched (Louise Fletcher) straff geführt wird. Doch McMurphy stellt die dort herrschende Ordnung schnell in Frage…

Basiert auf:

„One Flew Over the Cuckoo’s Nest“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Ken Kesey.

Interessantes zur Besetzung:

Neben Jaack Nicholson waren außerdem auch noch Gene Hackman, Marlon Brando, Burt Reynolds und Steve McQueen für die Rolle des McMurphy im Gespräch.[1]

Danny DeVito, der als Martini gecastet wurde, war in den 60er Jahren ein Zimmergenosse von Produzent Michael Douglas und außerdem bis heute ein guter Freund von ihm.[2]

Der Darsteller für „Häuptling“ Chief Bromden wurde über einen Gebrauchtwagenhändler gefunden, der sich zum Glück an den sehr großen Ranger Will Sampson erinnerte, der zuvor bei ihm ein Auto kaufte.[3]

Erfolge:

1993 wurde One Flew Over the Cuckoo’s Nest schließlich in das National Film Registry (Verzeichnis US-amerikanischer Filme, die als besonders erhaltenswert angesehen werden) aufgenommen.[4]

„One Flew Over the Cuckoo’s Nest“ hat außerdem fünf Oscars® gewonnen:[5]

  • Bester Film
  • Miloš Forman für die Beste Regie
  • Bo Goldman und Lawrence Hauben für das Beste adaptierte Drehbuch
  • Jack Nicholson als Bester Hauptdarsteller
  • Louise Fletscher als Beste Hauptdarstellerin

Interessante Hintergrundinfos:

„Cuckoo“ bedeutet in der US-amerikanischen Umgangssprache übrigens so viel wie „verrückt“.

Kirk Douglas erwarb die Theater- und Filmrechte für Ken Keseys Roman und setze ihn zunächst als Theaterstück um, in dem er dann selbst die Hauptrolle spielte. Die Filmrechte trat er dann an seinen Sohn Michael Douglas ab, der den Film dann produzierte.[6]

Regisseur Miloš Forman castete die meisten Schauspieler, indem er sie zusammen Gruppensitzungen abhalten ließ.[7]

Gedreht wurde übrigens in einer echten psychiatrischen Klinik nämlich dem Oregon State Hospital. Der Direktor der Einrichtung Dean R. Brooks durfte im Film den Arzt Dr. Spivey verkörpern und Patienten der Klinik durften sogar als Komparsen mitwirken.[8]

Regisseur Miloš Forman wohnte für vier Wochen vor den Dreharbeiten im Oregon State Hospital, weil er die Patienten und die Vorgänge auf Station beobachten wollte.[9]

Da einer der Kameraleute leider vergaß nach den Dreharbeiten eine Schutzvorrichtung eines Fensters zu schließe, nutze ein Patient dann diese Gelegenheit, kletterte hinaus und fiel drei Stockwerke tief. Zum Glück trug er jedoch „nur“ eine schwere Schulterverletzung davon. Der Statesman Journal in Salem, Oregon berichtete anschließend in einem ironischen Artikel über diesen Vorfall und setzte die Überschrift „One flew OUT of the cuckoo’s nest (Einer flog AUS dem Kuckucksnest)“ über den Artikel.[10]

Um die Schiffsepisode zu drehen, wurde eine Woche gebraucht, weil bei der ersten Seefahrt alle, außer Jack Nicholson, Seekrank zurückkamen.[11]

Jack Nietzsche wurde übrigens von Art Garfunkel für die Filmmusik vorgeschlagen.[12]

Das im Vor- und Abspann erklingende musikalische Thema wird mit einer singenden Säge und außerdem Weingläsern instrumentiert.

Barack Obama nannte diesen Film als er nach seinem Lieblingsfilm gefragt wurde.[13]

Der Film inspirierte außerdem die Band Metallica zu ihrem Song „Welcome Home (Saniatrium)“.[14]

Was erzählt uns der Film über seine Entstehungszeit:

Regisseur Miloš Forman spricht in seinem Film vor allem die Bevormundung von Schwächeren und Nonkonformisten an.

Er wirft außerdem die Frage auf, wer das Recht hat über andere Menschen zu bestimmen.

Was erzählt uns der Film über die damalige Gesellschaft:

Im Film geht es auch um das Verhältnis von Individuen zu einer Institution bzw. zu einem größeren System. Miloš Forman sagt selbst: „Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“[15]

Der Film habe damals außerdem vielen psychisch kranken Menschen geholfen sich zu outen. Denn der Film zeigt, dass auch psychisch Kranke ganz normale Menschen sind.[16]

Warum ist der Film heute noch bedeutend:

Das Thema des Films ist zeitlos, genau wie all die Fragen, die der Film aufwirft: Wer hat das Recht über andere zu bestimmen? Und wie sehr sollte man sich eigentlich einer Institution/einem System unterordnen? Wann ist es sinnvoll zu rebellieren?

Außerdem sind psychische Erkrankungen leider oft immer noch tabuisiert und es wird erst so nach und nach offener drüber gesprochen. Eigentlich erstaunlich, da es ja viele Menschen mit mehr oder weniger stark ausgeprägten psychischen Erkrankungen oder Störungen geben dürfte.

Interessant ist außerdem auch die Frage: Was ist eigentlich normal? Haben wir nicht alle kleine Marotten, merkwürdige Angewohnheiten oder einen Spleen? Und gehört das nicht zum Mensch sein dazu?


[1] https://m.imdb.com/title/tt0073486/trivia/?ref_=tt_ql_trv

[2] https://www.theguardian.com/film/2017/apr/11/michael-douglas-and-louise-fletcher-how-we-made-one-flew-over-the-cuckoos-nest-interview

[3] Vgl. Ebd.

[4] https://www.loc.gov/programs/national-film-preservation-board/film-registry/complete-national-film-registry-listing/

[5] https://www.oscars.org/oscars/ceremonies/1976/O?qt-honorees=1#block-quicktabs-honorees

[6] https://www.theguardian.com/film/2017/apr/11/michael-douglas-and-louise-fletcher-how-we-made-one-flew-over-the-cuckoos-nest-interview

[7] https://www.imdb.com/title/tt0073486/trivia?ref_=tt_ql_2

[8] https://www.theguardian.com/film/2017/apr/11/michael-douglas-and-louise-fletcher-how-we-made-one-flew-over-the-cuckoos-nest-interview

[9] https://www.imdb.com/title/tt0073486/trivia?ref_=tt_ql_2

[10] Vgl. Ebd.

[11] https://www.theguardian.com/film/2017/apr/11/michael-douglas-and-louise-fletcher-how-we-made-one-flew-over-the-cuckoos-nest-interview

[12] https://www.imdb.com/title/tt0073486/trivia?ref_=tt_ql_2

[13] Vgl. Ebd.

[14] Vgl. Ebd.

[15] https://www.imdb.com/name/nm0001232/bio

[16] https://www.theguardian.com/film/2017/apr/11/michael-douglas-and-louise-fletcher-how-we-made-one-flew-over-the-cuckoos-nest-interview

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner