Saison
Sie haben in Deutschland von Juni bis November Saison.
Ihre Geschichte
Die unterschiedlich gefärbten Karotten stammen von verschiedenen Ursprungssippen ab: die weißen stammen aus dem Mittelmeergebiet, die gelben aus Afghanistan, ebenso die rotvioletten Formen. Die Kulturform dürfte letztlich durch Kreuzung aller drei Formen wahrscheinlich in deren Überschneidungsgebiet in Kleinasien entstanden sein.
Die ältesten Belege über eine Nutzung von wilden und kultivierten Karotten stammen aus der Antike Griechenlands und Roms. Dioskurides nannte um 60 n. Chr. die Wilde Karotte staphylinos und erwähnte ihre Nutzung als Arzneipflanze (gegen Geschwüre, menstruationsfördernd, fruchttötend, gegen Brustfellentzündung, Ödeme und giftige Substanzen sowie Harnverhalt).
Im 10. Jahrhundert wurden im heutigen Iran rotviolette und gelbe Karotten gezogen, diese gelangten im 12. Jahrhundert nach Spanien und weiter nach Italien. Die rotviolette Karotte wurde in Frankreich und Deutschland zwar bis ins 19. Jahrhundert angebaut, allerdings herrschte in Europa seit dem 16. Jahrhundert die Gelbe Rübe vor. Diese wurde auch nach der Durchsetzung der orangefarbigen Carotin-Karotte noch lange als Futterpflanze angebaut.
Die älteste eindeutige Beschreibung stammt von Albertus Magnus im 13. Jahrhundert, der die Pflanze daucus nennt und ihr charakteristisches Merkmal der dunkleren Mittelblüte nennt.
Joachim Camerarius nannte die Carota 1586 „welsch“. Es dürfte sich dabei um eine Zuchtform gehandelt haben, die noch nicht lange aus Frankreich oder Italien nach Deutschland gelangt war. Karotten gab es in vielen Farbvarianten, so nennt 1684 Johann Sigismund Elsholtz gelbe, weiße, rote und schwarzrote Karotten.
Orangefarbene Karotten dürften in den Niederlanden entstanden sein. Jedenfalls sind die ersten Nachweise dafür niederländische Gemälde vom Ende des 17. Jahrhunderts: Pieter Aertsen, Frucht- und Gemüsestand, und Nicolaes Maes, Eine Marktszene in Dordrecht. Im 18. Jahrhundert wurden die Karotten in den Niederlanden in zwei Gruppen unterteilt: in lange orangefarbene (in Deutschland als Brunswicker bezeichnet) und kleinere, intensiv orange gefärbte Hornkarotten. Erste Beschreibungen der orangefarbenen Karotten stammen vom Anfang des 18. Jahrhunderts.
Quelle: GEO
Wo werden sie angebaut?
2021 wurden laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO weltweit 31.630.418 t (einschließlich Speiserüben) geerntet.
Quelle: FAOSTAT
Was können sie?
Sie enthalten Pektin. Dieses vermehrt die freundlichen Bakterien im Darm, was einerseits mit einer gesünderen Darmflora, aber auch mit einem geringeren Krankheitsrisiko in Verbindung gebracht werden kann.
Neben Pektin, ein löslicher Ballaststoff, liefern sie auch unlösliche Ballaststoffe, wie Cellulose. Diese Art von Ballaststoffen können das Risiko einer Verstopfung verringern und fördern einen regelmäßigen und gesunden Stuhlgang.
Sie sind reich an Beta-Carotin, was im Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Vitamin A wird mit Augengesundheit, gesundem Wachstum, einer vorteilhaften Gesamtentwicklung und Immunfunktion in Verbindung gebracht.
Beta-Carotin: Beta-Carotin ist das Hauptcarotin in Karotten und wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt. Besonders hoch ist die Aufnahme von Beta-Carotin, wenn sie vor dem Essen gekocht werden.
Polyethin: Neue Forschungen konnten bioaktive Verbindungen in Karotten nachweisen, die zum Schutz vor Leukämie und Krebszellen beitragen können.
Lycopin: Lycopin ist ein leuchtend rotes Antioxidans, was in vielen roten Früchten und Gemüsesorten vorkommt, einschließlich roter und violetter Karotten. Es hat den enormen gesundheitlichen Vorteil, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.
Die Carotinoide machen sie gesund, da sie gegen bestimmte Krebsarten schützen können. Dazu gehören Prostatakrebs, Darmkrebs und Magenkrebs.
Frauen profitieren von einem hohen Carotinoidspiegel, da dieser auch mit einem geringeren Risiko für Brustkrebs in Verbindung gebracht werden kann.
Ein weiterer Punkt, der sie gesund macht, ist die positive Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt. Dies konnte schon Dr. Moro im Jahr 1908 mit seiner berühmten Moro’schen Suppe nachweisen. Mit seiner Suppe, die hauptsächlich aus pürierten Karotten bestand, konnte er die Sterbe- und Komplikationsraten bei Kindern infolge von Durchfallerkrankungen drastisch senken. Aus diesem Grund eignet sich Karottenbrei auch besonders gut als erste Breinahrung für Babys. Wenn die Kleinen zum ersten Mal in den Genuss von Nahrung abseits der Muttermilch kommen, kann der Magen-Darm-Trakt schnell empfindlich reagieren. Die pürierte Karotte vermeidet dies, indem sie den Stuhlgang eindickt.