Die schottische Küche

Flagge Schottland

Schottische Küche -Geschichte

Beweise zeigen, dass Jäger und Sammler erstmals um 7000 v. Chr. von Europa nach Schottland kamen. Sie fischten in den vielen Flüssen und Bächen, jagten in den Bergen und auf dem Moor. Schon damals wurden in Schottland Rinder, Schafe und Schweine gezüchtet sowie Hafer und Gerste angebaut.

Das schottische Essen wurde auch stark von der Ankunft der Wikinger im 9. Jahrhundert beeinflusst. Sie brachten verschiedene Kochmethoden und das Angus Rind mit.

In der feudal organisierten Gesellschaft des Mittelalters war Fleisch ein Luxusgut, das hauptsächlich dem Adel vorbehalten war. Die einfache Bevölkerung ernährte sich hauptsächlich von Getreide (Hafer und Gerste), Gemüse (Kohl, Erbsen, Bohnen, Zwiebeln) und Hülsenfrüchten, oft in Form von dicken Suppen (Pottage) und Eintöpfen.

Als im 16. Jahrhundert Marie de Guise Lorraine den König von Schottland, James V., heiratete, brachte dies einen französischen Einfluss in die schottische Küche. Hafer und Gerste (daraus wurde zu. B. auch Porridge gemacht) blieben das Grundnahrungsmittel der Arbeiter. Außerdem aßen sie Eintöpfe, Brühen und Suppen. Weizen war in Schottland wegen des schwierigen Klimas und der schlechten Böden sehr schwer zu ernten, und die Wohlhabenden waren leicht zu identifizieren, da ihre Ernährung Brot und Gebäck und die Verwendung von Spießröstung für Fleisch umfasste.

Weil Schottland bis zum 19. Jahrhundert eines der ärmsten Länder Europas war, ernährte man sich gerade in den Highlands zeitweilig nur von Grünkohl, Steckrüben und Haferbrei.

Typische Gerichte

Schottische Küche – Wichtige Gewürze

Wichtige Gewürze sind z. B. Salz, Pfeffer, Nelken, Muskat (zu Fleischgerichten), Piment (in Eintöpfen und Pasteten), Kümmel (in Brot und Käse), Petersilie, Thymian (in Suppen Eintöpfen sowie zu Fleischgerichten), Lorbeer (in Suppen, Eintöpfen sowie Schmorgerichten), Rosmarin (zu Lamm- und Rindfleisch) und Zimt.

Schottische Küche – Beliebtes Gemüse

Die beliebtesten Gemüsesorten sind Steckrüben, Lauch (in Suppen und Eintöpfen), Karotten (in Suppen und Eintöpfe), Kohl, Linsen, Pastinaken (geröstet) und Erbsen (als Beilage und in Suppen).

Schottische Küche – Beliebtes Obst

Beliebte Obstsorten sind Himbeeren, Erdbeeren, Blaubeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Äpfel (in Kuchen sowie als Mus), Birnen, Pflaumen (als Marmalade sowie in Desserts), Rhabarber und Kirschen.

Schottische Küche – Fleisch

Einen international guten Ruf besitzt das Fleisch der Aberdeen-Angus-Rinder. Es gilt als saftig und schmackhaft. Das in Schottland beliebteste Stück ist nicht etwa das Filet, sondern das so genannte „Pop’s Eye“, ein Stück aus dem Dickbein. Das Fleisch der Aberdeen Angus sollte nach Meinung schottischer Spitzenköche mindestens vier, besser aber acht Wochen abgehangen sein, damit es sein volles Aroma entfalten könne. Außerdem gilt Schaffleisch, vor allem Lammfleisch, in Schottland als Delikatesse. Auch Schweinefleisch wird gegessen. Die wichtigsten Wildspeisen der schottischen Küche sind Rotwild, Fasan, Hase und Moorhuhn.

Fisch

Beliebte Speisefische sind z. B. Schellfisch, Lachs, Forelle, Kabeljau, Makrele und Hering.

Beilagen

Die beliebteste Beilage ist die Kartoffel.

Whisky

Schottischer Whisky muss vollständig in Schottland destilliert und gereift werden. Nur Wasser, Getreide (gemälzte Gerste für Malt Whisky, andere Getreide für Grain Whisky) und Hefe dürfen verwendet werden. Muss mindestens drei Jahre in Eichenfässern in Schottland reifen. Muss mit mindestens 40% Alkoholgehalt abgefüllt werden.

Single Malt Whisky
  • Wird ausschließlich aus gemälzter Gerste hergestellt.
  • Wird in Kupferbrennblasen (Pot Stills) in einer einzigen Destillerie destilliert.
  • Wird in Eichenfässern gereift.
  • Bekannt für seine komplexen und individuellen Aromen, die stark von der Destillerie und der Region abhängen.
Single Grain Whisky
  • Wird in einer einzigen Destillerie hergestellt.
  • Kann aus gemälzter Gerste und anderen Getreidesorten (z.B. Weizen, Mais) bestehen.
  • Wird typischerweise in Kolonnenbrennblasen (Column Stills) destilliert, was einen leichteren und milderen Alkohol ergibt.
  • Hauptsächlich für Blended Whiskys verwendet, aber es gibt auch Single Grain Abfüllungen.
Blended Whisky
  • Die häufigste Art von Scotch (macht etwa 90% des globalen Absatzes aus).
  • Eine Mischung aus einem oder mehreren Single Malt Whiskys und einem oder mehreren Single Grain Whiskys.
  • Das Ziel ist es, einen konsistenten und zugänglichen Geschmack zu schaffen.
Beispiele für Whisky Regionen
  • Islay: Bekannt für stark getorfte, rauchige Whiskys mit Noten von Meer, Jod und Teer (z.B. Laphroaig, Lagavulin, Ardbeg).
  • Speyside: Die Region mit der höchsten Dichte an Destillerien. Whiskys sind oft süß, fruchtig und blumig, mit Noten von Apfel, Birne und Honig (z.B. Glenfiddich, The Glenlivet).
  • Highlands: Die größte Region, mit einer breiten Palette von Stilen, von leicht und fruchtig bis hin zu würzig und salzig, je nach Lage (z.B.  Oban, Glenmorangie, Talisker auf Skye – oft zu den „Islands“ gezählt).
  • Islands (Inseln, ohne Islay): Eine informelle Region mit einer Vielfalt von Stilen, oft mit maritimen und manchmal rauchigen Noten (z.B. Arran, Jura).

Einflüsse auf die schottische Küche

Die schottische Küche wird auch durch verschiedene Länder und Regionen, wie z. B. England und Frankreich sowie durch chinesische und indische Lokale in den größeren Städten, beeinflusst.