Die polnische Küche

Flagge Polen
Gerd Eichmann, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Polnische Küche – Geschichte

In der polnischen Küche spiegeln sich historisch sowohl die Essgewohnheiten des Adels als auch der Bauern des Landes wieder. Beim Adel zählten z. B. schon im Mittelalter Salz, Meerrettich, Kreuzkümmel, Essig und Honig zu den wichtigsten Gewürzen. Darüber hinaus beruhte die polnische Küche des Mittelalters auf Speisen aus landwirtschaftlichen Produkten (z. B. Hirse, Roggen und Weizen), Wildfleisch sowie Zuchtfleisch und Früchten.

Im 13. Jahrhundert hat die polnische Küche die Technik der Teigverarbeitung aus Ländern wie China und der Mongolei übernommen (Pierogi).

Im 16. Jahrhundert wurden neue Produkte (z. B. Blumenkohl, Brokkoli, Spargel und Artischocken) nach Polen eingeführt. Mitte des 16. Jahrhunderts kommen noch Pfeffer, Paprika, Knoblauch, Piment und Lorbeerblatt als wichtige Gewürze hinzu.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts aßen die Polen sehr gern pikante Speisen und man versuchte z. B. die Speisen vom Hof von Versailles zu kopieren.

Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts fand man wieder zur Volksküche zurück und konzentrierte sich vor allem auf die regionale Küche. Aufeinanderfolgende Teilungen und die Assimilation von Polen mit russischen, preußischen und österreichischen Imperien hinterließen ihre Spuren auch in der polnischen Küche.

Typische polnische Gerichte

Wichtige Gewürze

Salz, Meerrettich, Kreuzkümmel, Essig und Honi, Pfeffer, Paprika, Knoblauch, Piment und Lorbeerblatt (in Suppen, Eintöpfen und Soßen), Majoran (zu Fleisch, Suppen und Eintöpfen), Dill (Dillkartoffeln oder Dillgurken), Muskatnuss, Petersilienwurzel (vor allem in Brühen, Suppen, Marinaden und Soßen), Koriander (besonders bei der Wurstherstellung), Senf, Wacholder (zu Wildgerichten), Liebstöckel (in Suppen), Trockenfrüchte und Gewürznelken.

Pilze und Beeren

Da Polen sehr waldreich ist, sind auch Pilze (z. B. Steinpilze, Maronenröhrling, Butteröhrling oder Pfifferlinge) und Waldbeeren (Heidelbeeren, Himbeeren und Preiselbeeren) ein wichtiger Bestandteil der polnischen Küche.

Beliebtes Gemüse

Die beliebtesten Gemüsesorten in Polen sind Kartoffeln (gekocht, gebraten, püriert, als Knödel oder in Aufläufen), Zwiebeln, Weißkohl/Sauerkraut und Rote Beete. Weitere häufig verwendete Gemüsesorten sind: Blumenkohl, Rosenkohl, Wirsingkohl, Erbsen (als Beilage oder in Suppen und Eintöpfen), Kichererbsen, Bohnen (in Eintöpfen), Karotten (in Suppen und Eintöpfen), Lauch, Sellerie (in Suppen, Eintöpfen und Salaten), Salat, Paprika (in Eintöpfen oder Salaten), Gurken (in Salat oder eingelegt) und Tomaten (in Soßen, Suppen und Salaten).

Beilagen

Kartoffeln (gekocht, als Püree, gebraten, als Pommes, als Knödel oder Klöße), Reis oder Nudeln.

Fleisch

In Polen wird viel Fleisch gegessen, vor allem Schweine- und Rindfleisch, aber auch Geflügel, Wild oder Lamm. Beliebt sind auch Krakauer Würste.

Fisch

Die beliebtesten Speisefische in Polen sind Hering und Dorsch, z. B. aus der Ostsee sowie Karpfen, Lachs, Zander, Forelle, Aal und Markrele.

Einflüsse auf die polnische Küche

Die polnische Küche wird auch durch verschiedene Küchen anderer Länder beeinflusst:

Deutsche Küche:

Die Kartoffel kam im 18. Jahrhundert durch Siedler von Deutschland nach Polen.

Jüdische Küche:
Durch die Einwanderung kamen viele Gewürze und Backwaren nach Polen.
Französische Küche:

Im 17. Jahrhundert kamen teure Gewürzen von Frankreich nach Polen.

Östliche Küche:

Durch den Handel kamen Gewürze wie Pfeffer und Muskatnuss aus den östlichen Ländern nach Polen.

Ungarische Küche:
Einige Kuchen kamen aus Ungarn nach Polen.