Italeniesche Küche – Geschichte
Zur Zeit der des Römischen Reiches ernährten sich die Repräsentanten des Landes von teuren und ausgefallenen Speisen (z. B. Fleisch von exotischen Tieren mit teuren Gewürzen und Soßen dazu) und das restliche Volk und die Sklaven vor allem von Gemüse und Kräutern. Außerdem wurde Getreide wie z. B. Weizen und Gerste sowie Obst verwendet. Olivenöl und Wein waren bereits damals feste Bestandteile der Ernährung.
Mit dem Zerfall des Römischen Reiches zersplitterte Italien in viele kleine Stadtstaaten und Regionen, die jeweils eigene kulinarische Praktiken entwickelten. Durch Handel und Kreuzzüge gelangten Gewürze aus dem Orient (Pfeffer, Zimt, Safran, Muskatnuss) sowie neue Lebensmittel wie Reis und Zucker nach Italien. Die Küche wurde einfacher, stärker auf lokale Produkte ausgerichtet.
Ab dem 9. Jh. Wurde Sizilien von den Arabern kolonialisiert und in diesem Zuge auch die italienische Küche beeinflusst. So wurden z. B. trockene Teigwaren eingeführt.
Bis zum 11. Jh. ernährte man sich vor allem von Brot, Hülsenfrüchten, Eiern, Käse und saisonalem Obst. Fleisch wurde nur sehr wenig gegessen. Erst nach dem 11. Jh. wurde dann auch wieder mehr Fleisch gegessen.
Ab dem 13. Jh. wurden dann viel geschmort und Fleisch mit Sauce serviert und die toskanische Küche entwickelte sich.
Im 14. Jh. begann dann der Übergang von einer Volksküche zur gastronomischen Küche des Großbürgertums. Ab dieser Zeit wurde z. B. gezielt Gemüse wie Erbsen und Kohl angebaut und Schafe sowie Kühe für den Verzehr gezüchtet. In Chianti begann man damals Wein zu produzieren. Wichtige Neuerungen ergaben sich nach der Kolonisierung Amerikas mit der Einführung von neuen Zutaten wie Kartoffeln, Paprikaschoten, Mais und vor allem Tomaten. Die Reichen integrierten z. B. den Truthahn in ihren Speiseplan.
Im 16. und 17. Jh. wurden, zumindest an sämtlichen Höfen, dann gerne große Bankette mit mehreren Gängen gegeben. Die volkstümliche Küche benutzte zum zubereiten ihrer Speisen in der Regel Kastanienmehl für Polenta und Brot, Bohnen, Kichererbsen und Erbsen für Suppen. Damals begann man auch viel Nudeln zu verwenden, z. B. Lasagne, Gnocchi und Makkaroni. In dieser Zeit wurden auch die vielfältigen Tomatensaucen entwickelt. In der Volksküche wurde jedoch damals kein Fleisch verwendet; Grundnahrungsmittel waren die verschiedenen Gemüsesorten. Ab Mitte des 17. Jh. baute man Tomaten dann in Italien auch selbst an.
Im Laufe des 17. und 18. Jh. verliert die italienische Küche zunächst an Bedeutung. Man konzentrierte sich damals vor allem auf den Anbau von Obst (Melonen, Pfirsiche, Kirschen, Äpfel, Aprikosen, Pflaumen, Feigen und Birnen) und Gemüse (Oliven, Salat) sowie die Produktion von Käse (Mozzarella und Ricotta) und später dann auch Schinken.
Im 19. Jh. verbreiteten sich dann viele italienische Gerichte. Zu dieser Zeit wurden viele Speisen auch endlich für das gesamte Volk erschwinglich.
Die italienische Küche ist im 20. Jahrhundert zu einer der beliebtesten und einflussreichsten Küchen der Welt aufgestiegen.
Typische italienische Gerichte
Italienische Küche – Wichtige Gewürze
Wichtige Gewürze sind z. B. Basilikum (meist im Zusammenhang mit Tomaten, in Salaten und Soßen sowie als Pesto), Oregano (auf Pizza, in Soßen sowie zu gegrilltem Fleisch und Gemüse), Majoran (zu Fisch und Gemüse), Thymian (zu Fleisch, Fisch, geröstetem Gemüse sowie in Suppen und Eintöpfen), Salbei (zu Kalbfleisch sowie in Soßen), Rosmarin (zu Lamm, Schwein sowie Kartoffeln), Petersilie (in Soßen, Suppen und Eintöpfen sowie zu Fisch), Minze, Dill, Fenchel, Knoblauch, Zwiebel, Pfeffer, Muskat, Safran, Chili, Olivenöl und Lorbeer (in Suppen, Eintöpfen, Marinaden sowie zu Schmorgerichten).
Italienische Küche – Beliebtes Gemüse
Die beliebtesten Gemüsesorten sind Tomaten (in Salat, Soßen, Suppen oder getrocknet), Oliven, Zucchini (gegrillt, frittiert sowie in Soßen und Suppen), Paprika (gegrillt, gefüllt sowie in Eintöpfen und Soßen), Bohnen, Artischocken, Auberginen (gebraten, gegrillt sowie in Aufläufen), Brokkoli, Karotten, Sellerie, Spinat, Kichererbsen (in Suppen und Eintöpfen), Mangold (als Beiage sowie in Suppen und Pasteten), Kohl (in Suppen und Eintöpfen), Kürbis, Spargel, Salat und Zwiebeln.
Italienische Küche – Pilze
Auch Pilze sind beliebt, z. B. Champignons, Steinpilze, Morcheln und Trüffel.
Italienische Küche – Beliebtes Obst
Beliebte Obstsorten sind z. B. Äpfel, Aprikosen, Birnen, Erdbeeren, Kirschen, Kiwi, Mandarinen, Melonen, Pfirsiche, Nektrainen, Pflaumen (als Marmelade), Zitronen, Orangen, Mandarinen, Feigen (getrocknet sowie als Marmelade), Granatäpfel (in Salaten, Desserts sowie in Säften) und Trauben.
Italienische Küche – Fleisch
Es wird vor allem Lamm-, Schweine- und Rindfleisch gegessen sowie Geflügel, Wild, Schinken, wie z. B. Parmaschinken und verschiedene Würste.
Italienische Küche – Fisch und Meeresfrüchte
Beliebte Speisefische sind z. B. Thunfisch, Sardinen, Barsch, Sardellen, Dorsch und Schwertfisch. Meeresfrüchte: Garnelen, Kalmar, Oktopus und Muscheln.
Käse
Besonders bekannte Käsesorten sind z. B. Mozzarella, Parmesan, Ricotta, Mascarpone und Gorgonzola.
Brot
Es wird auch viel Brot, z. B. Ciabattabrot oder Focaccia, gegessen.
Eis
Besonders berühmt ist auch das italienische Eis.
Die Römer brachten Schnee und Eis aus den Bergen herunter (oder von Vulkanen wie dem Ätna), um Getränke zu kühlen oder mit Honig und Früchten zu mischen.
Im Mittelalter perfektionierten die Araber in Sizilien die Kunst, Obstsäfte und aromatisierte Wässer mit Schnee zu mischen, um „Sorbet“ (vom arabischen „sharbat“ = süßes Getränk) herzustellen. Sizilien wurde zu einem Zentrum dieser frühen Eisherstellung.
Francesco Procopio dei Coltelli gilt als der „Vater des Gelato“. Ursprünglich aus Sizilien, eröffnete er 1686 in Paris das Café Procope, in dem er sein berühmtes „gefrorenes Wasser“ (Aqua Gelata) und „gefrorene Cremes“ (Gelati di Crema) anbot. Er entwickelte eine Maschine, die die Eiszubereitung revolutionierte.