Geschichte
Im Mittelalter war die Küche stark saisonal und regional geprägt, basierend auf dem, was lokal verfügbar war. Fleisch (oft Wild), Getreide, Hülsenfrüchte und Gemüse bildeten die Grundlage. Während die einfache Bevölkerung rustikale, nahrhafte Eintöpfe und Breie ass, gab es an den Höfen des Adels üppige Bankette mit zahlreichen Gängen.
Mit der Heirat von Katharina von Medici mit dem späteren König Heinrich II. im Jahr 1533 kamen italienische Einflüsse an den französischen Hof. Sie brachte nicht nur neue Zutaten mit, sondern auch eine verfeinerte Tischkultur und professionelle Köche.
Die französische Küche ist seit der frühen Neuzeit die einflussreichste Landesküche Europas. Bereits im 17. und 18. Jahrhundert war die französische Küche bestimmend für die Küchen vieler Adelshäuser in Europa, da der französische Hof in dieser Zeit als kulturell führend galt. Auch die klassische westliche Speisenfolge mit Suppe, Hauptgang und Dessert sowie die Steigerung der Gänge eines Menüs mit fünf, sieben, neun oder noch mehr Gängen wurde in Frankreich „erfunden“ und begann von hier ihren Siegeszug in alle westlichen Küchen.
Die sogenannte Haute Cuisine entstand im 19. Jahrhundert und entwickelte sich zur französischen Nationalküche. Mit der Etablierung von Restaurants zur Zeit der Französischen Revolution und damit dem Zugang des französischen Bürgertums zur gehobenen Kochkunst kam es zur Verbreitung der Haute Cuisine (bis zu den 1970er Jahren). Die Restaurantköche etablierten ein bestimmtes Niveau der Zubereitung und der Speisenqualität: aufwendige Gerichte, reiche Saucen und feste Menüabläufe. Die gehobene Restaurantküche wurde als Grande Cuisine bezeichnet. Die Nouvelle Cuisine (ab den 1970er Jahren) ist die letzte große Erneuerungsbewegung in der Kochkunst, die von Frankreich ausging und von hier aus die Welt eroberte: leichtere Gerichte, saisonale Zutaten, einfachere Präsenation und auch gesündere Küche.
Typische Gerichte
Französische Küche – Wichtige Gewürze
Wichtige Gewürze sind in Frankreich: Feine Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Estragon und Kerbel), Kräuter der Provence (Basilikum, Bohnenkraut, Rosmarin, Thymian und Oregano), Senf, Salz, Peffer, Essig, Knoblauch, Zwiebel, Lorbeer (in Suppen, Eintöpfen und Schmorgerichten), Muskat (in Soßen, Gratin und Kartoffelgerichten), Safran (in Fischsuppen) und Sellerie.
Französische Küche – Beliebtes Gemüse
Die beliebtesten Gemüsesorten in Frankreich sind Auberginen (gegrillt, gebraten sowie in Aufläufen), Bohnen, Salat, Paprika, Tomate (in Soßen, Eintöpfen und Salaten), Zwiebel, Kürbis, Karotten (in Eintöpfen, Suppen sowie als Beilage, Lauch (in Suppen, Gratins sowie als Beilage), Kartoffeln (als Pommes, Püree sowie Salzkartoffeln), Zucchini (gebraten, gegrillt oder gefüllt), Oliven, Kohl, Spargel, Erbsen und Pastinake.
Französische Küche – Beliebtes Obst
Die beliebtesten Obstsorten sind Pfirsiche, Äpfel (in Kuchen sowie als Apfelmus, Cidre und Calvados), Birnen (in Kuchen sowie als Beilage zu Wild und Käse), Feigen (zu Käse oder herzhaften Gerichten), Trauben, Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren (als Marmelade sowie in Desserts), Pflaumen, Melonen, Pfirsiche sowie Nektarinen (in Salaten oder Desserts) und Aprikosen (als Marmelade sowie in Desserts).
Französische Küche – Fleisch
In Frankreich wird vor allem Rind-, Lamm- sowie Schweinefleisch, Geflügel und Wild gegessen.
Soßen
Die Saucenarten Béchamelsauce (Milch, Butter und Mehl), Sauce béarnaise (Essig, Estragon, Kerbel, Schalotten, Pfeffer, Weißwein, Eigelb, Butter, Salz und Cayennepfeffer), Sauce Hollandaise (Eigelb, Butter, Salz und Pfeffer), Mayonnaise (Eigelb und Öl) und Remoulade (Öl, Weinessig, Eigelb, Senf, Petersilie, Kerbel, Estragon, Kapern, feingehackte Sardellenfilets und klein geschnittene Gewürzgurken) kommen alle aus Frankreich.
Fisch und Meeresfrüchte
Beliebte Speisefische sind Thunfisch, Sardellen, Sardinen, Seezunge, Steinbutt, Forelle, Kabeljau, Hecht, Barsch, Makrele, Lachs, Scholle und Zander. Meeresfrüchte: Muscheln, Garnelen und Krabben.
Käse
Frankreich ist auch für seinen Käse bekannt; es gibt 400 verschiedene französische Käsesorten, z. B. Brie, Camembert, Munster, Comté, Beaufort und Roquefort.
Teigwaren
Das bekannteste Brot ist wohl das Baguette. Auch die Croissants sind sehr bekannt. Es wird zu allen Speisen auch immer Brot gereicht.
Wein und Champagner
Frankreich ist außerdem für seine Weine bekannt, z. B. Merlot, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Riesling sowie Champagner.