„Nichts, was mir über diese Menschen erzählt wurde, ist richtig. Es sind keine Bettler und Diebe. Sie sind nicht die Ungeheuer, als die sie hingestellt werden. Im Gegenteil, sie sind höfliche Besucher und besitzen einen Humor, der mir sehr gefällt. Ein Gedankenaustausch entwickelt sich nur sehr langsam. Der Ruhige ist darüber genauso enttäuscht wie ich und doch führen manchmal gerade Missverständnisse zu einem besseren Verstehen.“
Warum Dances with Wolves (Der mit dem Wolf tanzt) 1991 wahrscheinlich den Oscar als Bester Film gewonnen hat:
„Dances with Wolves“ zeigt uns ein realistisches Bild der Lakota-Sioux und ihrer Kultur. Er regt dazu an unser Verhältnis zu uns fremden Völkern zu überdenken und wirbt für ein Verständnis von Lebensweisen, die anders sind als unsere.
Der Film beinhaltet außerdem viele tolle Naturaufnahmen der Landschaft Amerikas und der dort lebenden Tiere.
Vor allem Kevin Costner überzeugt in seiner Rolle, aber auch die anderen Rollen sind stark besetzt, z. B. Mary McDonnell, aber auch alle mitwirkenden amerikanischen Ureinwohner.
- Erscheinungsjahr: 1990
- Genre: Antiwestern /Monumentalfilm/Historienfilm
- Produktionsland: USA, GB
- Regie: Kevin Costner
- Drehbuch: Michael Blake
- Musik: John Barry
- Besetzung u. a.: Kevin Costner, Mary McDonnell
Trailer:
Worum geht’s:
Es wird die Geschichte des Lieutenant John J. Dunbar erzählt, der sich während des Amerikanischen Bürgerkrieges (Sezessionskrieg 1863) nach Colorado ins Fort Sedgwick versetzen lässt, sich dort mit den einheimischen Sioux anfreundet und sogar in ihr Volk aufgenommen wird. Dort bekommt er auch seinen Lakota-Namen „der mit dem Wolf tanzt“, weil er immer wieder versucht einen Wolf zu vertreiben, der ihm stetig folgt.
Dunbar unterstützt die Sioux nun bei der Jagd sowie der Verteidigung ihres Dorfes.
Er lernt dort außerdem eine weitere weiße Sioux kennen, die in diesem Volk aufgewachsen ist…
(Unbedingt die Langfassung gucken, auch wenn die mit vier Stunden natürlich wirklich sehr lang ist; eventuell den Film auf zwei Abende verteilen.)
Basiert auf:
Dem gleichnamigen Roman von Michael Blake.
Interessantes zur Besetzung:
Neben Kevin Costner war außerdem auch Viggo Mortensen im Gespräch für die Rolle des Lieutenant John J. Dunbar.[1]
Kevin Costners, damals sechsjährige, Tochter Annie Costner sowie auch sein Vater haben jeweils einen Auftritt im Film.[2]
Die amerikanischen Ureinwohner, insgesamt 250, sind auch im Film mit solchen besetzt, obwohl sie nicht alle den Sioux angehörten, sondern unterschiedlichen Völkern.[3]
Erfolge:
2007 wurde Dances with Wolves in das National Film Registry (Verzeichnis US-amerikanischer Filme, die als besonders erhaltenswert angesehen werden) aufgenommen.[4]
„Dances with Wolves“ hat außerdem sieben Oscars® gewonnen:[5]
- Bester Film
- Kevin Costner für die Beste Regie
- Michael Blake für das Beste adaptierte Drehbuch
- John Barry für die Beste Filmmusik
- Dean Semler für die Beste Kamera
- Neil Travis für den Besten Schnitt
- Bester Ton
Interessante Hintergrundinfos:
Die großen Studios waren nicht bereit den Film zu finanzieren, die Hauptgründe dafür war die Länge des Films sowie die vielen Untertitel.[6]
Gedreht wurde u. a. in South Dakota, Mexiko, Tennessee und Wyoming.
Dunbar dient im Film als Ich-Erzähler, weswegen wir seine Gedanken und Erkenntnisse direkt mit verfolgen können.
Zwei zahme Büffel wurden Kevin Costner von Neil Young geliehen.[7]
Viele Dialoge im Film finden ausschließlich in der Lakota-Sprache statt und werden mit Untertiteln versehen.
Insgesamt dauerte die Entstehung des Films fünf Jahre und kostete Kevin Costner viele tausend Dollar seines eigenen Geldes.[8]
Der Film mutet, im Vergleich zu heutigen Filmen, eventuell als etwas langsam an. Diese Langsamkeit ist aber wichtig, um uns genug Zeit zu geben uns auf das Leben und die Kultur dieser interessanten Menschen einzulassen.
Die Figur der weißen Sioux beruht auf der Geschichte von Cynthia Ann Parker, die im Kindesalter von Comanchen gefangen genommen worden war und später Ehefrau eines Comanchenhäuptlings wurde.[9]
Kevin Costner wurde von den Sioux zu einem Ehrenmitglied ihres Volkes ernannt.[10]
Was erzählt uns der Film über seine Entstehungszeit:
Western zeigten die amerikanischen Ureinwohner in der Regel sehr stereotyp und ihre Darstellung war sehr klischeehaft. Dieser Film schaffte es, diese Klischees zu durchbrechen und endlich ein realistisches Bild der amerikanischen Ureinwohner zu zeichnen.
Was erzählt uns der Film über die damalige Gesellschaft:
Obwohl der Film für alle Menschen sehr interessant gewesen sein und noch sein dürfte, glaube ich, dass er vor allem für die amerikanische Gesellschaft wichtig war und noch ist, da er einen wichtigen Teil aus der amerikanischen Geschichte realistisch darstellt. Wenn man dem, was man so hört und liest glauben darf, wissen nicht alle Amerikaner über die Ureinwohner Amerikas und ihre Kultur Bescheid.
Warum ist der Film heute noch bedeutend:
Die amerikanischen Ureinwohner und ihre Kultur werden in „Dances with Wolves“ besonders authentisch dargestellt. Auf übliche Klischees wurde weitestgehend verzichtet.
Leider wird auf die indigene Bevölkerung Amerikas auch heute noch nicht ausreichend Rücksicht genommen, das zeigt sich z. B. an dem gesamten Vorgehen die Dakota Access Pipeline betreffend, die Öl durch Lebensräume von indigenen Bevölkerungsgruppen transportiert und deren Bedürfnisse und auch Rechte dabei wenig bis gar nicht berücksichtigt.
[1] https://www.imdb.com/title/tt0099348/trivia/?ref_=tt_ql_trv
[3] https://catalog.afi.com/Catalog/moviedetails/58466
[4] https://www.loc.gov/programs/national-film-preservation-board/film-registry/complete-national-film-registry-listing/
[5] https://www.oscars.org/oscars/ceremonies/1991/D?qt-honorees=1#block-quicktabs-honorees
[6] https://www.imdb.com/title/tt0099348/trivia/?ref_=tt_ql_trv
[9] https://www.loc.gov/static/programs/national-film-preservation-board/documents/dances_with_wolves.pdf
[10] https://www.imdb.com/title/tt0099348/trivia/?ref_=tt_ql_trv