12 Years a Slave

„Ich will nicht überleben…Ich will leben.“ Slomon Northup

Warum 12 Years a Slave 2014 wahrscheinlich den Oscar als Bester Film gewonnen hat:

„12 Years a Slave“ ist ein sehr guter Film über einen sehr dunklen Teil der amerikanischen Geschichte, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Sklaverei ist wohl die krasseste Form dieser Herabwürdigung. Das wird auch im Film thematisiert.

Der Film ist mit sehr guten Schauspielern besetzt: Chiwetel Ejiofor und Lupita Nyong’o lassen den körperlichen, aber vor allem auch den seelischen Schmerz spüren und wenigstens erahnen, wie schrecklich es sein muss komplett seiner Menschenwürde beraubt zu sein. Michael Fassbender und Paul Dano verkörpern überzeugend den Typus Mensch, der es zu brauchen scheint andere Menschen zu erniedrigen. Auch Benedict Cumberbatch spielt im Film mit und repräsentiert ein Fünkchen Hoffnung in diesem ganzen menschenverachtenden Konstrukt. Auch Brad Pitt spielt mit und repräsentiert quasi den Kampf um die Menschenrechte.

Außerdem wird der Film mit der Filmmusik von Hans Zimmer großartig untermalt.

Moderne Sklaverei

Obwohl Sklaverei seit 1948 durch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verboten ist, gibt es Sklaverei heute leider immer noch. Heute spricht man eher von „moderner Sklaverei“, darunter fallen Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Zwangsprostitution, Zwangsheirat, Kinderarbeit, Kindersoldaten und Menschenhandel. Schätzungsweise befinden sich um die 40 Millionen Menschen in einer Form der modernen Sklaverei.[1] In Indien, Pakistan, Usbekistan, China und Bangladesch befinden sich z. B. sehr viele Menschen in Zwangsarbeit. In Bangladesch und China werden zudem recht viele Frauen zwangsverheiratet.[2]


[1] https://www.humanrights.ch/de/ipf/archiv/international/nachrichten/moderne-formen-sklaverei

[2] https://www.globalcitizen.org/de/content/these-5-countries-58-worlds-slaves/

12 Years a Slave
  • Erscheinungsjahr: 2013
  • Genre: Historienfilm/Drama
  • Produktionsland: USA, GB
  • Regie: Sir Steve McQueen
  • Drehbuch: John Ridley
  • Musik: Hans Zimmer
  • Besetzung u. a.: Chiwetel Ejiofor, Michael Fassbender, Benedict Cumberbatch, Paul Dano, Paul Giamatti, Lupita Nyong’o, Sarah Paulson, Brad Pitt

Trailer:

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=z02Ie8wKKRg
Quelle: YouTube Kanal von SearchlightPictures

Worum geht’s:

1841: Der Geiger Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) wird eines Tages in Washington D.C. nach einem Auftritt und einer durchzechten Nacht unter Drogen gesetzt. Als er dann erwacht, findet er sich an den Boden gekettet wieder. Er wurde in die Sklaverei verkauft…

Basiert auf:

Dem autobiografischen Werk Twelve Years a Slave (1853) von Solomon Northup.

Interessantes zur Besetzung:

Chiwetel Ejiofor hatte solch einen Respekt vor der Rolle des Solomon Northup, dass er es zunächst ablehnte die Hauptrolle zu spielen, sagte dann aber doch zu.[1]

Für Lupita Nyong’o war es übrigens ihr erster Kinospielfilm und gleichzeitig auch ihr Durchbruch als Schauspielerin.[2]

Erfolge:

„12 Years a Slave“ hat drei Oscars® gewonnen:[3]

  • Bester Film
  • John Ridley für das Beste adaptierte Drehbuch
  • Lupita Nyong’o als Beste Nebendarstellerin

Interessante Hintergrundinfos:

An dem Baum im Film an dem Solomon einige gehängte Sklaven sieht, wurde damals tatsächlich dafür verwendet, um an ihm Sklaven zu hängen. Weswegen er heute auch von vielen Gräbern von ermordeten Slaven umgeben ist.[4]

Es ist außerdem der erste Film eines afroamerikanischen Regisseurs, der den Oscar für den Besten Film erhalten hat.[5]

Was erzählt uns der Film über seine Entstehungszeit:

Dass die afroamerikanische Geschichte immer wieder ein wichtiges Thema ist.

Was erzählt uns der Film über die damalige Gesellschaft:

Man hat das Gefühl, dass sich die USA relativ schwer damit tun, sich mit den Schattenseiten ihrer eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Das geht sogar so weit, dass es immer wieder vorkommt, dass es Diskussionen darüber gibt, ob solche Themen Teil des amerikanischen Geschichtsunterrichts sein sollten oder nicht. Menschen, die diese Themen gerne tilgen wollen, bezeichnen sich selbst meist als patriotisch und sind zumeist auch eher Republikaner. Deshalb sind Filme wie „12 Years a Slave“ auch so wichtig.

Warum ist der Film heute noch bedeutend:

Obwohl die USA jetzt auch schon einen afroamerikanischen Präsidenten hatten, gibt es immer noch keine komplette Gleichbehandlung von „weißen“ und „schwarzen“ Amerikanern. Das zeigt sich schon allein daran, wie unterschiedlich diese oft immer noch behandelt werden, beispielsweise wenn es um Polizeigewalt geht. Nach wie vor werden Afroamerikaner häufiger erschossen bzw. laufen Gefahr erschossen zu werden.


[1] https://www.imdb.com/title/tt2024544/trivia

[2] Vgl. Ebd.

[3] https://www.oscars.org/oscars/ceremonies/2014/0%2B0?qt-honorees=1#block-quicktabs-honorees

[4] https://www.imdb.com/title/tt2024544/trivia

[5] Vgl. Ebd.

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